WISSENSWERTES ÜBER NATÜRLICHE EDELSTEINE
Alexandrit
Der Alexandrit ist
ein wahrhaft phänomenaler Edelstein: Das besondere Phänomen dieses Edelsteins
ist sein deutlicher Farbwechsel von Grün zu Rot, der dem Geburtsstein des Junis
in geheimnisvolles Antlitz verleiht.
Seinen Namen erhielt der Alexandrit 1834 von Graf Perowskij in Anlehnung an den
künftigen russischen Zaren Alexander II. (1818-1881), dem dieser Edelstein zu
seinem 16. Geburtstag schließlich überreicht wurde.
Chemische
Zusammensetzung des Alexandrits
Mineralisch gesehen ist der Alexandrit ein Chrysoberyll, gehört somit zur
Mineralklasse der Oxide und Hydroxide. Jedoch zeichnet sich dieser Chrysoberyll
durch eine wirkliche Besonderheit aus: Der Alexandrit zeigt einen markanten
Farbwechsel. Ohne dieses sogenannte „Phänomen“ würde er nicht als
eigenständiger Edelstein gelten. Der Farbwechsel des Alexandrit ist abhängig
von den unterschiedlichen Lichtquellen, deren Anteile der Spektralfarben
jeweils variieren: Sonnenlicht enthält mehr Grün, Kunstlicht hingegen mehr Rot.
Das Chrom im Alexandrit absorbiert und reflektiert die verschiedenen Farben des
Lichts unterschiedlich und lässt so bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen
einen Farbwechsel von Grün zu Rot entstehen.
Herkunft
der Alexandrite
Die russischen Alexandrite sind berühmt, heute allerdings nicht mehr
erhältlich. Lange Zeit war Sri Lanka neben Russland die einzig bekannte
Alexandrit-Quelle. Mittlerweile werden jedoch auch wunderschöne Exemplare in
Indien, Tansania und Brasilien abgebaut. Kleine Mengen verwendbaren Materials
stammen auch aus Birma, Madagaskar, Mosambik und Simbabwe.
Geschichte
des Alexandrits
Der äußerst seltene Alexandrit wurde zuerst Mitte des 19. Jahrhunderts in
Russland entdeckt und entwickelte sich bald zu einer Hauptsäule der
sowjetischen Schmuckindustrie. Leider ist die russische Ursprungsquelle heute
versiegt, die Verbindung zu Russland ist jedoch noch immer durch die
Namensgebung sichtbar.
Farbwechsel
des Alexandrit
Der äußerst seltene Alexandrit wurde zuerst Mitte des 19. Jahrhunderts in
Russland entdeckt und entwickelte sich bald zu einer Hauptsäule der
sowjetischen Schmuckindustrie. Leider ist die russische Ursprungsquelle heute
versiegt, die Verbindung zu Russland ist jedoch noch immer durch die
Namensgebung sichtbar.
Charakteristika
des Alexandrits
Der Farbwechsel ist die charakteristische Eigentümlichkeit des Alexandrits,
zudem ist er trichroitisch, d.h. dreifarbig: Neben Grün und Rot zeigt er je
nach Betrachtungswinkel auch die Farbe Gelb. Die Ursache für diesen Wechsel
liegt in den unterschiedlichen Lichtquellen: In natürlichem Licht zeigt der
Alexandrit unterschiedlichste Grüntöne, bei künstlichem Licht hingegen eine
Palette an Rottönen. Da der Alexandrit ein Edelstein des Typs II ist, können
Exemplare mit einem Karatgewicht von über einem Karat sichtbare Einschlüsse
zeigen, die der Schönheit jedoch keinen Abbruch tun.
Alexandrit-Katzenauge
Eine seltene Varietät des Alexandrits ist das Alexandrit-Katzenauge: Über den
Edelsteinkörper tanzt eine einzelne, helle Linie reflektierten Lichts, welche
an die schlitzförmige Pupille einer Katze erinnert und durch winzige
Rutilnadeln im Innern des Edelsteins hervorgerufen wird. Dieser
Katzenaugeneffekt wird in Fachkreisen auch „Chatoyance“ genannt.
Pflege
des Alexandrits
Alexandrite dürfen einer Dampf-, jedoch keiner Ultraschallreinigung unterzogen
werden.
Amethyst
Der
Amethyst ist der wohl bekannteste und beliebteste Vertreter der Quarze. Dieser
Edelstein ist weltweit zu finden und kann sowohl in Kristallform, wie auch als
massive Varietät vorliegen. Seit der Minoischen Kultur der Bronzezeit begleitet
der Amethyst als Schmuckstein oder in Zeremonien königliche Herrscher. Der
Kristall findet sich bis heute in den Bischofsringen der römisch-katholischen
und der lutherischen Kirche.
Der Amethyst – der Geburtsstein des Monats Februar – ist ein
Edelstein, um den sich phantasievolle Mythen ranken.
Aufgrund seiner zeitlosen Farbtöne ist er ein äußerst beliebter Edelstein, der
schon seit jahrtausenden geschätzt wird.
Der Name „Amethyst“ geht auf das griechische Wort „amethystos“ zurück, welches
„vor Trunkenheit bewahren“ bedeutet und auf den Entstehungsmythos des Amethysts
verweist.
Farbe
Das geheimnisvolle Violett des Amethysts lässt ihn unter den Edelsteinen
hervorstechen. Die Farbe kann dabei von einem tiefen Violett über Nuancen die
an Lavendel und Malvenblüten erinnern bis hin zu einem hellen und leichten Lila
reichen. Die perfekte Farbgebung eines Amethysten ist ein mittleres Violett mit
rosafarbenen Nuancen bei Lichteinfall. Damit Amethysten ihre Farbe nicht
verlieren, dürfen sie dem Sonnenlicht nicht ausgesetzt werden.
Chemische
Zusammensetzung
Der Amethyst gehört zur Familie der makrokristallinen (aus großen
Kristallen bestehenden) Quarze, wie beispielsweise auch der Citrin, der
Rosenquarz oder das Tigerauge. Die Farbe des Amethysts reicht von
leichten Fliedertönen bis hin zu sattem Purpur und wird durch das Spurenelement
Eisen erzeugt.
Herkunft
Hochwertige Amethystkristalle werden vor allem in einigen Staaten Südamerikas,
sowie Namibia und Madagaskar und dem nordafrikanischen Marokko zu Tage
befördert. Einige Fundstellen liegen auch in Sri Lanka und Russland. Gebildet
wird der Amethyst vor allem in vulkanischem Gestein oder in den Hohlräumen von
Wasseransammlungen im Gestein. Bleiben hier bestimmte eisenhaltige
Verunreinigungen zurück, verleihen sie dem Kristall seine violette Farbe.
Amethyste kommen in verschiedenen Mengen auf allen Kontinenten vor.
Gegenwärtig ist Brasilien das bekannteste Abbaugebiet,
Brasilianische Amethyste kamen erstmals 1727 nach Europa. Auch
Uruguay besitzt sehr gute Vorkommen: Der Uruguay-Amethyst weist eine
außerordentlich satte, tiefviolette Farbe auf. Andere Quellen liegen in
Madagaskar, Kenia und Sambia. Der tief purpurfarbene
Sibirische Amethyst ist heute historisch, allerdings wird die
Bezeichnung „Sibirischer Amethyst“ zuweilen – fälschlich –
für Amethyste verschiedener Herkunft mit besonders intensiver Farbe
verwendet.
Geschichte
Die Entstehung des Amethysts wird in folgenden Mythos gekleidet: Der
Gott des Weins, bei den Griechen „Dionysos“, bei den Römern „Bacchus“ genannt,
war eine Art „böser Bube” der antiken Mythologie. Trotz seiner göttlichen
Mission, Kummer und Sorge zu beenden, verbreitete Dionysos selbst allerlei
Unheil – insbesondere nach dem Genuss alten Rebensafts. So wird erzählt, dass
der angetrunkene Dionysos eines Tages, als er sich von einem Sterblichen
missachtet fühlte, schwor, sich an dem nächsten Menschen zu rächen, der seinen
Weg kreuzen würde. Da kam Amethyst des Wegs, ein junges,
unschuldiges, schönes Mädchen und eine glühende Anhängerin der Göttin Artemis.
Der zürnende Dionysos sandte zwei hungrige Tiger, die das Mädchen zerreißen
sollten, und füllte seinen Becher mit Wein, um das Schauspiel zu betrachten.
Die alles sehende Artemis griff helfend ein und
verwandelte Amethyst in eine Quarzstatue, so rein wie ihre Tugend.
Dieser Zauber bewahrte das Mädchen zwar vor Unheil, konnte jedoch nicht mehr
rückgängig
gemacht werden. Von Reue ergriffen, vergoss Dionysos Tränen in seinen Wein. Als
er zusammenbrach, verschüttete er den Wein über die Statue und erschuf so den
purpurfarbenen Edelstein, den wir als Amethyst kennen.
Dem Amethyst werden außerdem zahlreiche übernatürliche Kräfte
nachgesagt; es gibt kaum ein Übel, das dieser Edelstein nicht – angeblich –
heilen kann. Leonardo da Vinci (1452-1519) schrieb dem Amethyst die
Fähigkeit zu, böse Gedanken zu zerstreuen und den Verstand zu schärfen, während
Plinius der Ältere (23-79 n. Chr.), römischer Historiker und Autor der
‚Historia Naturalis‘ (der weltweit ersten Enzyklopädie), berichtete, wenn man
in einen Amethyst den Namen der Sonne oder des Mondes eingraviere und
ihn an einem Pavian-Haar um den Hals hänge, diene er als Amulett gegen Hexerei
und helfe jenen, die sich mit Bittgesuchen an die Obrigkeit wenden wollten.
Eine historische Tatsache ist, dass die Farbe Purpur bzw. Violett bereits von
Pharaonen, Königinnen und Königen als Symbol für Herrschaft geschätzt wurde,
lange bevor römische Kaiser sich in die purpurne "toga picta"
kleideten. Vom Siegel der Kleopatra, einem Amethyst mit einer
eingravierten Bacchus-Figur, bis hin zum Amethyst-Collier der Königin
Charlotte, Gattin König Georgs III. von Großbritannien, war
der Amethyst stets ein Attribut der Macht. Angesichts dieser
Tradition überrascht es nicht, dass der Amethyst auch im Mittelalter
beim katholischen Klerus sehr beliebt war. Man schrieb ihm die Eigenschaft zu,
die Keuschheit zu fördern, und er wurde auch als „Papststein“ bezeichnet.
Bis heute werden Amethyst-Ringe von Bischöfen getragen.
Charakteristika
der Amethyste
Die Farbe ist das wichtigste Kriterium für den Wert von Amethysten: Die
kräftigeren Schattierungen erzielen höhere Preise. Am wertvollsten
sind Amethyste in einem transparenten, reinen, mittleren bis dunklen
Violett, das weder ins Blaue noch ins Rote spielt – obwohl blaue oder rote
Farbblitze bei Amethysten sehr begehrt sind. Amethyst-Kristalle haben
verhältnismäßig wenige Einschlüsse; im Normalfall sind bei
einem Amethyst mit bloßem Auge aus einer Entfernung von 15 cm keine
Einschlüsse sichtbar. Da der Amethyst ein bei Edelsteinschleifern und
Juwelieren sehr beliebter Edelstein ist, wird er in einer größeren Auswahl
verschiedener Formen und Schliffe angeboten als viele andere Edelsteine.
Unabhängig vom Schliff sind eine gleichmäßige Farbe und eine hohe Brillanz
entscheidende Qualitätsmerkmale.
Der
Amethyst und seine Bedeutung
In der Antike wurde Bacchus, der römische Gott des Weines, in Legenden mit der
Entstehung des Amethysts in Verbindung gebracht. Er soll zornig auf die
Sterblichen gewesen sein und versprach, den nächsten Menschen, der seinen Weg
kreuzt, den Tigern zum Fraß vorzuwerfen. Ein junges und schönes Mädchen namens
Amethyst wollte zu dieser Zeit der Göttin Diana huldigen und kam Bacchus
gefährlich nahe. Diana, die von Bacchus Schwur wusste, schützte Amethyst durch
einen Zauber vor den Tigern. Sie ließ das Mädchen zu einer kristallklaren
Quarzsäule erstarren. Bacchus bereute seine Verwünschung und goss Wein über den
transparenten Kristall, so dass dieser sich violett färbte.
Der
Amethyst und seine Wirkung
Aufgrund der Legenden, die sich um den Amethysten ranken, wird er als Stein der
Nüchternheit betrachtet. Der Edelstein kommt häufig als Begleiter eines Entzugs
von Alkohol, Zigaretten oder Drogen zum Einsatz. Er soll innere Ruhe und
Frieden verschaffen können. Zudem wird der Kristall mit der Ausgeglichenheit
und der Geduld assoziiert. Des Weiteren wird der Amethyst bevorzugt für die
Meditation eingesetzt, da er die Spiritualität erhöhen und die psychischen
Kräfte stärken kann. Der Kristall kann als treuer Begleiter bei Verlust und
Trauer zum Einsatz kommen.
Die
Besonderheiten des Amethysts
Der Amethyst gilt als Schutzstein vor Diebstahl. In der Spätantike und im
Frühmittelalter wurde er den königlichen Gräbern der Franken beigelegt um diese
reich geschmückten Orte vor Grabräubern zu schützen. Tatsächlich lassen sich an
den Gräbern, die einen Amethyst enthalten haben, zumindest in dessen näherer
Umgebung von Historikern keine Spuren für Raub erkennen, obwohl
beispielsweise Gold vorhanden ist.
Amethyst
Reinigung, Aufladung und Entladung
Die Reinigung des Amethysten erfolgt unter lauwarmem, fließendem Wasser. Dies
sollte regelmäßig alle vier Wochen vorgenommen werden oder wenn der Stein im
Zuge einer Behandlung aufgelegt wurde. Handelt es sich um eine Kette aus dem
Kristall, wird diese eine Nacht mit Hämatit-Steinen in eine Schale zum
Entladen gelegt. Um den Edelstein wieder aufzuladen, kann er in eine
Amethystdruse gelegt werden.
Pflege
des Amethysts
Einige Steine verblassen oder kehren zu ihrer Ursprungsfarbe zurück, wenn sie
starkem Licht ausgesetzt sind. Die Edelsteine daher nicht unnötig lange diesen
Bedingungen aussetzen!
Ametrin
Der Ametrin ist
ein wahres Wunder der Natur, vereint er doch zwei wunderschöne Quarz-Varietäten
in einem eindrucksvollen Edelstein.
Der Begriff „Ametrin“ setzt sich zusammen aus „Amethyst“ und „Citrin“ und
bezieht sich damit auf die beiden Edelsteine, die im Ametrin zusammenfinden.
Chemische
Zusammensetzung
Mineralisch gesehen verbinden sich im Ametrin der Citrin und Amethyst
zu einer zauberhaften Einheit. Beide Edelsteine gehören der Mineralfamilie
Quarz an; durch Eiseneinlagerungen (unterschiedlich wertiges Eisen) im
Quarz-Kristallgitter entsteht diese Kombination.
Herkunft
Ametrin, der für die Verarbeitung zu Edelsteinschmuck geeignet ist, kann
derzeit leider nur in einem einzigen Gebiet abgebaut werden.
Die Anahi-Mine befindet sich in der Gegend La Gaiba in Santa Cruz in Bolivien.
Seltenere Vorkommen wurden aber auch in Brasilien, Indien, Madagaskar und Sri
Lanka entdeckt, der Ertrag dieser Minen kann jedoch nicht genutzt werden.
Geschichte
Ametrine sind relativ neu auf dem Edelsteinmarkt – seit 1980 erst erhältlich
und seitdem beliebte Edelsteine für die Verarbeitung zu Schmuck.
Charakteristika
Die Quarz-Varietät Ametrin zeigt eine seltene Mehrfarbigkeit, das feminine
Purpur des Amethysts verläuft sanft in das frische Gelb des Citrins. Dieser
Farbverlauf vollzieht sich in einem klaren Kristallkörper, der Ametrin ist
nahezu rein und dadurch erstrahlen seine Farben besonders eindrucksvoll.
Ametrin-Varietäten
Für gewöhnlich wird der Ametrin so geschliffen, dass die beiden Farben zu
gleichen Teilen enthalten sind und sanft ineinander übergehen. Bei dem
Kaleidoskop-Ametrin jedoch werden die unterschiedlichen Farben des Ametrins
mithilfe des besonderen Schliffes so gesetzt, dass ein optischer Farbstrudel
entsteht – ein beeindruckender Effekt, der dem Edelstein eine besondere Tiefe
verleiht.
Pflege
Der Ametrin darf zwar einer Dampf-, jedoch keiner Ultraschallreinigung
unterzogen werden.
Aquamarin
Der Aquamarin,
ein Mitglied der großen Beryll-Familie, wird seit jeher mit dem Meer in
Verbindung gebracht. – Dies ist wohl auf seine charakteristischen Blautöne
zurückzuführen, die den Aquamarin zu einem beliebten und zeitlosen Edelstein
machen.
Bereits im Namen wird die Verbindung zum Meer deutlich: „Aquamarin“ bedeutet
wörtlich „Wasser des Meeres“ und setzt sich aus den lateinischen Wörtern „aqua“
(Wasser) und „marinus“ (zum Meer gehörig) zusammen.
Chemische
Zusammensetzung des Aquamarins
Der Aquamarin reiht sich in die Familie des Berylls ein (altgriech.
„beryllos“ für blaugrüner Stein), der häufig als „Mutter der Edelsteine“
bezeichnet wird, da er viele weitere Varietäten umfasst. Neben dem
blauen Aquamarin zählen dazu auch folgende Edelsteine: der rote
Bixbit, der grüne Smaragd, der weiße Goshenit, der gelbe Heliodor und der
pinkfarbene Morganit. Seine Farbe erhält der Aquamarin durch Spuren von Eisen,
die in unterschiedlichen Konzentrationen für eine außergewöhnlich schöne
Farbpalette von zarten Pastelltönen bis hin zu einem intensiven Dunkelblau,
zuweilen mit einem leicht grünlichen Schimmer, sorgen.
Herkunft
Aquamarine in Roh-Form sind in Pegmatit-Adern, in metamorphen Gesteinen
und als Mineralseifen in Flusssedimenten zu finden. Vor der Entdeckung der
afrikanischen Vorkommen wurden die hochwertigsten Aquamarine um 1830 vor allem
auf den brasilianischen Edelsteinfeldern von Minas Gerais und im Ural abgebaut.
Brasilien ist nach wie vor einer der wichtigsten Lieferanten dieses Edelsteins,
mittlerweile haben sich jedoch auch Länder wie Nigeria, Madagaskar, Mosambik
und Sambia als Edelstein-Abbaugebiete etabliert.
Geschichte
des Aquamarins
Die sanfte Aura des Aquamarins ist legendär: Antiker Überlieferungen
nach soll der Edelstein den Gott des Meeres, Poseidon (römisch: „Neptun“)
besänftigen können. So warfen Seeleute bei Stürmen einst Aquamarin-Amulette
über Bord, um den Meeresgott zufriedenzustellen und zu verhindern, dass er
Erdbeben und Stürme heraufbeschwört. Der Aquamarin – Geburtsstein des
Monats März – soll zudem auch einen positiven Einfluss auf die Besonnenheit und
Weisheit haben.
Charakteristika
der Aquamarine
Aquamarine werden anhand ihrer blauen Farbe bewertet, die volle Schönheit
dieses Berylls wird dabei erst im Schimmer des Kerzenlichts erkennbar.
Für gewöhnlich ist der Aquamarin transparent und augenrein, d.h. in einem
Abstand von ca. 15 cm sind mit dem bloßen Auge keine Einschlüsse sichtbar,
selbst unter der Vergrößerung weisen Aquamarine eine sehr hohe
Reinheit auf.
Die
unterschiedlichen Aquamarin-Varietäten werden über ihre Herkunft klassifiziert:
Der Santa Maria-Aquamarin ist ein seltener Aquamarin in einem
intensiven Tiefblau aus der brasilianischen Lagerstätte Santa Maria de Itabira.
Zu den Brasilianern zählen außerdem der São-Domingos-Aquamarin, der zufällig
auf der namensgebenden Rinderfarm entdeckt wurde und in einem klassisch
aquamarinen Pastellblau auftritt, sowie der Santa Teresa-Aquamarin, der mit
seinem brillanten Türkisblau verzaubert. Der Boca Rica-Aquamarin ist ebenfalls
nach seiner brasilianischen Mine benannt, die Aquamarine mit exotischen
Meeresschaum- und ozeanartigen Grüntönen hervorbringt. Der Pedra Azul-Aquamarin
zeigt ein überwältigend intensives, dunkles Blau und stammt ebenfalls aus
Brasilien. Äußerst beeindruckend ist das Aquamarin-Katzenauge: Das
Katzenaugen-Phänomen ist bei Edelsteinen sehr selten,
bei Aquamarinen so gut wie nicht aufzufinden. Hervorgerufen wird
dieser Effekt durch die Reflexion langer, nadelförmiger, parallel verlaufender
Einschlüsse.
Pflege
des Aquamarins
Der Aquamarin sollte nur einer normalen Pflege oder Dampfreinigung
unterzogen werden.
Citrin
Der Citrin ist zusammen mit dem Topas der Geburtsstein des Monats November und ein schöner, lichtdurchlässiger Edelstein mit einem frischen Farbton, der bereits in seinem Namen aufgegriffen wird. Der Citrin ist nach dem französischen Wort für Zitrone – „citron“ – benannt, womit seine zitronengelbe Farbe beschrieben wird.
Chemische
Zusammensetzung des Citrins
Dieser lebendige Edelstein ist eine makrokristalline Varietät des Quarzes, der
in der Natur für gewöhnlich zusammen mit dem Amethyst vorkommt. Seine
leuchtende Farbe erhält der Citrin durch Eisen. Der Mehrfarbige
Citrin ist eine Verbindung aus Citrin und Weißem Quarz, die durch
umweltbedingte Veränderungen während seiner Entstehung hervorgerufen wird. Im
Ametrin verschmilzt das feminine Purpur des beliebten Amethysts mit dem
frischen Gelb des Citrins zu einer weiteren unwiderstehlichen zweifarbigen
Edelsteinvarietät.
Herkunft
Die beliebten Citrine werden in Brasilien, Madagaskar, Uruguay und
Mosambik gefunden, der Mehrfarbige Citrin sowie der Ametrin in
Bolivien. Limonen-Citrine stammen außerdem auch aus Sambia und Tansania.
Geschichte
des Citrins
Citrine sind schon seit ca. 480 v. Chr. im antiken Griechenland populär,
bei den Römern fanden sie in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt
zunächst in Intaglien-Steinen (Edelsteine mit einem negativ geschliffenen
Relief) und als Cabochons Verwendung. In der Antike galt
der Citrin als Edelstein des Glücks und wurde als Talisman gegen böse
Gedanken, Schlangenbisse und andere giftige Reptilien genutzt.
Der Citrin fand vielfach auch medizinische Anwendung, da man glaubte,
er unterstütze die Verdauung, entferne Giftstoffe aus dem Körper, schütze vor
Pest sowie schlechter Haut und sei nützlich bei der Behandlung von Depressionen
und Diabetes. Experten auf dem Gebiet der Edelstein-Heilkunde nehmen außerdem
an, der Citrin stimuliere die mentalen Fähigkeiten, Kreativität und
fördere Intuition sowie Selbstvertrauen. Außerdem soll er Kontrolle über eigene
Emotionen geben und die Wachsamkeit erhöhen.
Charakteristika
der Citrine
Die Farbe des Citrins reicht von pastellfarbenem Zitronengelb über
Goldgelb bis hin zu Mandarin-Orange und Madeira-Rot (benannt nach dem
gleichnamigen Wein). Traditionell waren die „Madeira“-Farbtöne am begehrtesten,
doch heutzutage bevorzugen viele die helleren Zitronenfarben des Citrins. Der
Mehrfarbige Citrin zeigt einen sanften Übergang von Gelb zu Weiß.
Citrin-Varietäten
Die wunderschöne, an Mandarinen erinnernde Farbe des Mandarin-Citrins
unterscheidet sich deutlich vom typischen Goldgelb des Citrins. Der
Limonen-Citrin zeigt ein erfrischendes Gelb mit einer zarten grünlichen Note.
Rötlich erstrahlt der Madeira-Citrin, der nach dem gleichnamigen Wein benannt
ist, der einen ähnlichen Farbton aufweist. Der Mehrfarbige Citrinlässt das
Goldgelb des Citrins und das eisige Weiß des Quarzes in einem Edelstein
verschmelzen, dafür verbinden sich im Entstehungsprozess zu verschiedenen
Zeiten das farbgebende Element Eisen mit dem Quarz und verursacht so
verschiedene Farbschichten. Der Rohedelstein wird dann absichtlich so
geschliffen, dass dieses Phänomen gut sichtbar ist – so auch beim Ametrin, in
dem sich der Citrin mit dem Amethyst verbindet.
Pflege
des Citrins
Einige Citrine verblassen oder kehren zu ihrer Ursprungsfarbe zurück,
wenn sie starkem Licht ausgesetzt werden, setzen Sie die Edelsteine daher nicht
unnötig lang diesen Bedingungen aus.
DIAMANTEN:
Für
die alten Griechen waren Diamanten Tränen der Götter; die Römer glaubten,
Diamanten seien Splitter gefallener Sterne. Auch heute noch üben Edelsteine
eine tiefe Faszination auf den Menschen aus. Sie gelten als eines der schönsten
und wertvollsten Geschenke der Natur.
Der Diamant ist der "König der Edelsteine". Das Wort
Diamant ist aus den griechischen Wörtern diaphainein (durchscheinen) und
adamentos (der Unbezwingliche) entstanden. Andere Bezeichnungen, zumeist
veraltet, sind: Adamant, Adamas, Anachites, Diamas, Iras, Itam und "Mond
der Berge". Unedle, undurchsichtige Diamanten werden Ballas, Bort oder
Carbonado genannt, winzig kleine Steine heißen Salzkörner. Edle Stücke mit
einem Farbwechsel von blauweiß nach gelblich schlicht "Prernier".
Geschliffene Diamanten werden je nach Schliffart auch Brillant, Rautenstein,
Spitzstein oder Tafelstein genannt. Der erste überlieferte Diamantfund im 4.
Jahrtausend v. Chr. stammte aus Indien. Viele Jahrhunderte war der Diamant so
rar, dass nur wenige auserwählte Könige ihn besaßen. Vor allem im alten Indien
glaubte man, dass auf den Besitzer des Steines magische Kräfte übergehen. So
verwundert es kaum, dass damals für einen etwa 10 Carat großen Diamanten von
bester Qualität 37,3 kg Gold (!) bezahlt wurden.
Das Tragen von Diamanten wurde nur Männern zugestanden. Erst die Favoritin
Karls VII., die schöne Agnès Sorel, wagte im 15. Jahrhundert das Tabu zu
brechen und trug als erste Frau einen königlichen Diamanten.
Was der Diamant eigentlich ist, blieb lange ein Rätsel. Bedingt durch die
starke Lichtbrechung des Diamanten nahm der berühmte englische Physiker Isaac
Newton im Jahre 1675 an, daß der Diamant ein brennbarer Stoff ist. Aus diesem
Grund führten 1694 die italienischen Forscher G. Averani und C. A. Targioni
einen Versuch durch, bei dem ein Diamant verbrannt wurde. Erst der englische
Chemiker H. Davy (1778-1829) wies nach, dass der Diamant eigentlich Kohlenstoff
ist. Kohlenstoff tritt in drei Modifikationen auf, als Graphit, Fulleren und,
wie bereits erwähnt, als Diamant, wobei letzterer das härteste natürlich
vorkommende Mineral ist.
Entstehung
Diamanten entstehen tertiär in den Tiefengesteinen Peridotit und Eklogit
(Oberer Erdmantel). Dort kristallisiert in Tiefen von oft mehr als 150 km
Graphit (hexagonaler Kohlenstoff) zu Diamant, vorausgesetzt es herrschen
Temperaturen von weit über 1.000 °C und 40.000 Atmosphären Druck. Bei
vulkanischen Eruptionen reißt die emporsteigende Lava das Tiefengestein
Kimberlit mit an die Erdoberfläche. In diesem Lava- und Gesteins-Gemisch
befinden sich die primären Vorkommen an Rohdiamanten, die heute rund 80% der
Förderung ausmachen.
Gelangt das diamanthaltige Gestein durch Erosion (Wasser, Wind,
Temperaturschwankungen) über Bäche und Flüsse zu neuen Lagerstätten, so nennt
man diese Lagerstätten sekundär. Bei dem Umlagerungsprozess findet eine
qualitative Selektion statt, denn schwache, rissige, einschlussreiche oder sehr
kleine Kristalle überstehen diesen langen Weg nicht. Durch die natürliche
Auslese sind Diamanten aus sekundären Lagerstätten in aller Regel hochwertiger.
Bis in die 1970er Jahre dominierten die Sekundärlagerstätten, heute die
Primärlagerstätten.
Aussehen
Ein Diamant ist kubisch und bildet kleine, würfelförmige oder oktaedrische
Kristalle aus. Das Kristallgitter besteht aus einem dreidimensionalen
"Netz", in dem jedes Kohlenstoffatom fest mit vier anderen verbunden
ist. Darin begründet sich auch seine außergewöhnliche Härte.
Im Idealfall ist der Diamant farblos, klar bis gelblich, was im Diamantenhandel
in präzise Farbgraduierungen eingeteilt wird: feines Weiß - Wesselton, Blauweiß
- River, getöntes Weiß - Crystal , Gelblich - Cape, Gelb - Yellow. Durch
Fremdstoffe kann ein Diamant auch intensiv gefärbt sein, man spricht dann von
"Phantasiefarben". Stickstoff (das häufigste Nebenelement) verursacht
die Farben Gelb und Grün; Sauerstoff, Aluminium, Eisen, Magnesium und Bor die
Farbe Blau, und Mangan die Farbe Rosa.
Es gibt aber auch noch andere farbige Diamanten, die sogenannten Fancy Diamonds
(englisch für "schick"), auch kurz Fancys genannt. Sie sind seltener
und viel wertvoller als weiße Diamanten, da unter 100.000 Diamanten
durchschnittlich nur ein Fancy-Diamant vorkommt. Gelb- und Brauntöne, die mehr
als 80% aller farbigen Diamanten ausmachen, sind allerdings keine Fancys,
sondern gehen auf Verunreinigungen zurück. Kanariengelb ist hingegen eine Fancy
Farbe. Die erste große Fancy-Quelle wurde 1867 in Südafrika gefunden. Heute ist
die Argyle Mine in Australien die wichtigste Fundstätte für Fancy-Diamanten.
Eigenschaften
Ein Rohdiamant besitzt eine natürliche Reflexion von nur 17%. Er verbrennt in
reinem Sauerstoff bei ca. 720 °C, in Luft bei über 800 °C zu Kohlendioxid und
ist unempfindlich gegenüber Säuren und Alkalien. Sein spezifisches Gewicht
liegt zwischen 3,47 - 3,55 g/cm3 und ist demzufolge 3,5x schwerer als Wasser.
Die Lichtgeschwindigkeit im Diamanten wird von 300.000 auf 125.000 km/Sekunde
abgebremst. Diamanten sind für sichtbares Licht, aber auch für Röntgenstrahlen
und Radarwellen durchlässig. Die Brechung des Lichtes im Diamanten beträgt
analog dazu 2,417 (Brechungsindex). Entropie beträgt 2,38 Ct/mol, die anomale
Dispersion 0,044. Der Diamant besitzt den höchsten Schmelzpunkt (3.820 Kelvin)
und weist eine fünfmal bessere Wärmeleitfähigkeit als Silber auf.
Vorkommen
Der erste überlieferte Fundort eines Diamanten war 4000 v. Chr. in Indien,
gefolgt von der indonesischen Insel Borneo (um 600 n. Chr.). Im 18. Jahrhundert
fand u.a. ein Portugiese auf der Suche nach Gold in Brasilien einen Diamanten
und verursachte einen "Diamantenrausch". 1869 wurde der erste Diamant
im Muttergestein Kimberlit im südafrikanischen Kimberly gefunden.
Große und berühmte Fundstellen von Diamanten erstrecken sich heute über die
Region nahe Kimberley (Südafrika). Ein zweiter bedeutender Fundort ist die
große Lagerstätte im Flussgebiet des Wiljui in Jakutien (Sibirien). Die
bekanntesten Diamantablagerungen befinden sich in Kongo und Zaire, in Angola,
Tansania, Ghana und Guinea und im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais.
In Primärlagerstätten gelten Diamantvorkommen unter bestimmten Bedingungen als
abbauwürdig, wenn in 10 Tonnen Gestein 1 bis 2 Carat Rohdiamanten (1 Carat =
0,2 Gramm) vorhanden sind.
Von der Antike bis heute sind schätzungsweise über 3,4 Millarden Carat Diamant
- das sind 680 Tonnen Diamanten - gefördert worden.
Im Jahre 1920 betrug die Rohdiamanten-Förderung nur 3 Millionen Carat, Anfang
der 1970er Jahre bereits 45 Mio. Carat, Anfang 2000 114 Mio. Carat (= ca. 9
Milliarden US$) und Anfang der 2000er Jahre 120 Mio. Carat. Die Minen in
Sibirien und Australien decken rund die Hälfte der Weltjahresförderung ab. Die
exponentiell ansteigende Förderrate wird voraussichtlich noch einige Jahre
weiter anhalten.
Aussehen
und Bewertung
Im 13. Jahrhundert entdeckte man, dass sich Diamanten bearbeiten lassen. Ein
Jahrhundert später wurde der Diamant als polierter bzw. geglätteter Oktaeder
getragen und ab dem 16. Jahrhundert erhielt der Diamant den ersten Schliff
namens "Einfaches Gut", was in etwa dem heutigen Achtkant-Schliff
ähnelt. Erst um 1910 wurde der heutige typische Brillantschliff entwickelt
(daher auch der Name: Brillanten). Ein voll facettierter Diamant im runden
Brillantschliff hat 58 Facetten, die wichtig sind für sein maximales
"Feuer". Nur kleine und weniger wertvolle Diamanten werden in
Rautenform, also in Rosetten, geschliffen.
Die Bewertung von geschliffenen Diamanten wird anhand von 4 Eigenschaften
ermittelt. Die Methode "4 C" steht dabei im Mittelpunkt und bezieht
sich auf die 4 Anfangsbuchstaben der englischen Wörter Colour, Clarity, Cut und
Carat. Je weißer, also farbloser ein Diamant (Farbe: Colour) ist, desto
begehrter ist er; je reiner ein Diamant (Reinheit: Clarity) ist, desto
wertvoller ist er; je besser der Schliff (Cut) eines Diamanten, desto stärker
ist seine Brillanz, sein "Feuer"; und je größer ein Diamant
(Gewicht: Carat), desto seltener ist er.
Anlage-Diamanten
Diamanten, die als Wertanlage in Frage kommen, sind ausschließlich Steine von
höchster Qualität, in der Regel im klassischen runden Brillantschliff
gearbeitet und von international anerkannten Gutachtern zertifiziert.
Weltmarktführer
und Monopolist
Der junge Cecil Rhodes gründete im Jahre 1888 die De-Beers-Minengesellschaft in
Kimberley (Südafrika). Die Firma wurde nach dem ursprünglichen Besitzer der
Farm Zandfontein, Johann De Beer, benannt. Rhodes führte einen erbitterten
Konkurrenzkampf gegen andere Minenbesitzer, mit dem Ergebnis, dass er Ende 1889
die Diamantenindustrie Südafrikas kontrollierte. Dank dieser Monopolstellung
konnte der Ausstoß an Diamanten gesteuert und die Preise auf einem profitablen
Niveau gehalten werden.
Mit der Entdeckung neuer Fundstätten bei Pretoria (Südafrika) und im damaligen
Deutsch-Südwest-Afrika (heute Namibia) wurde die Vormachtstellung von De Beers
gebrochen. Ernest Oppenheimer, ein Einwanderer aus Deutschland, erlangte mit
seiner 1919 gegründeten Minengesellschaft Consolidated Diamond Mines (CDM) die
Führungsrolle. Zehn Jahre später übernahm Oppenheimer den Vorsitz der
De-Beers-Gruppe, fusionierte beide Gesellschaften und schuf so ein bis heute
existierendes Kartell.
Welthauptstadt
des Diamantenhandels
Die belgische Stadt Antwerpen hat um 1935 Amsterdam als die Welthauptstadt des
Diamantenhandels abgelöst. Anfang der 2000er Jahre wurden in dieser Stadt ca.
60% des Welthandels umgesetzt, wobei davon 40% in den Händen der jüdischen
Gemeinschaft und 40% der indischen Gemeinschaft lagen. Zudem ist Antwerpen die
einzige Stadt auf der Welt, die drei Diamantfachschulen beherbergt.
Künstliche
Herstellung
Seit 1955 ist es mithilfe des so genannten Hochdruck-Hochtemperatur-Verfahrens
(HPHT - engl.: high-pressure high-temperature) möglich, künstlich Diamanten
herzustellen. Bei diesem Verfahren wird Graphit in einer hydraulischen Presse
bei einem Druck von einigen Gigapascal und Temperaturen von über 1.500°C
zusammengepresst. Unter diesen Bedingungen ist Diamant die thermodynamisch
stabilere Form von Kohlenstoff, so dass sich der Graphit zu Diamant umwandelt.
Eine Alternativmöglichkeit zur Herstellung von künstlichem Diamant ist die
Beschichtung von Substraten mit Hilfe der chemischen Gasphasenabscheidung (CVD
- engl.: chemical vapour deposition). Dabei wird in einer Vakuumkammer eine
einige Mikrometer dicke Diamantschicht auf den Substraten (z.B.
Hartmetallwerkzeuge) abgeschieden. Ausgangsstoff dabei ist ein Gasgemisch aus
Methan und Wasserstoff. Die Aktivierung des Gases erfolgt thermisch oder mit
Hilfe eines Plasmas.
Als weitere Entwicklung können mithilfe der Technik der Plasmabeschichtung nur
wenige Mikrometer dünne Schichten aus so genanntem diamantartigen Kohlenstoff
(DLC - engl.: diamond-like carbon) hergestellt werden. Diese Schichten
vereinigen gleichzeitig die extreme Härte des Diamanten und die sehr guten
Gleitreibungseigenschaften von Graphit.
Fälschungen
Fälschungen dieses begehrten Edelsteins gibt es natürlich wie Sand am Meer und
sind von einem Laien nur schwer zu erkennen. Imitationen aus YAG
(Yttrium-Aluminium-Granat), Zirkonia (Zirkonoxid) und Strass (Bleiglas),
Synthesen, Farbveränderungen durch Bestrahlen und Brennen, Rissfüllungen,
Beschichtungen und Dubletten - das Thema Diamantfälschen ist eine Wissenschaft
für sich. Daher haben hier auch nur gemmologische Prüfungen eine Chance.
Käufer
Rund 3/4 der Diamanten-Weltproduktion wird heute industriell, zum Beispiel für
die Herstellung von Schneid- und Bohrwerkzeugen verarbeitet, die restlichen
Steine werden zu Schmuck verarbeitet. Hauptabnehmer von Diamanten sind mit 44
Prozent die USA, je 19 Prozent gehen an japanische und asiatischen Firmen, 14
Prozent gehen nach Europa und knapp 4 Prozent in die arabische Welt.
Künstlich hergestellte Diamanten haben einen geringeren Wert und gehen fast
ausnahmslos in die industrielle Anwendung.
Pflege
und Reinigung
Ein Diamant ist zwar unvergänglich, jedoch benötigt er für den Erhalt seiner
Brillanz und seines Feuers ein wenig Pflege. Diamanten ziehen Fette, z.B. durch
den Kontakt mit Hautöl, Seife oder Kosmetika an. Empfehlenswert ist eine
jährliche professionelle Pflege des Diamanten und Überprüfung des
Schmuckstückes bei einem renommierten Juwelier.
Abhilfe schafft aber auch eine kleine Schale mit warmem Wasser und mildem
Geschirrspülmittel. Diamantschmuck in die Lösung tauchen und mit einer weichen
Zahnbürste reinigen. Anschließend unter fließend warmem Wasser sorgfältig
abspülen und mit einem weichen, flusenfreien Tuch trocken tupfen.
Oder für 30 Minuten in eine kleine Schale, halb mit kaltem Wasser und
Haushalts-Ammoniak gefüllt, einlegen. Falls eine Fassung vorhanden ist,
vorsichtig die Vorder- und Rückseite mit weicher Zahnbürste reinigen, Diamanten
ein zweites Mal in die Lösung tauchen, abspülen und mit einem Papiertuch
abtrocknen.
4 Kriterien zum Schätzen des Wertes eines Diamanten
4
C
Cut - Carat - Clarity – Color
Schliff - Gewicht - Reinheit - Farbe
SCHLIFF:
Bezieht sich auf die Winkel und Proportionen eines Diamanten. Gemäß komplexen
wissenschaftlichen Formeln reflektiert ein gut proportionierter Diamant das
Licht von einer Facette zur anderen (wie ein Spiegel), streut es und
reflektiert es dann (durch die Tafel) nach oben. Wenn der Diamant gut
geschliffen ist, wird er eine optimale Brillanz haben, man spricht dann vom
Feuer des Diamanten. Ein Diamant kann auch einen zu flachen oder zu dicken
Schliff haben. In solchen Fällen wird das Licht nicht optimal reflektiert und
die Brillanz des Diamanten wird beeinträchtigt.
GEWICHT:
Das Gewicht eines Diamanten wird in Karat ausgedrückt: 1 Karat entspricht 0,20
Gramm. Ein Karat kann in 100 Punkte unterteilt werden. Ein Diamant von 0,75
Karat entspricht einem Diamanten von 75 Punkten und auch einem Diamanten von
3/4 Karat. Die Diamantenindustrie verwendet verschiedene Arten von Waagen, um
das Gewicht der Diamanten zu messen. Das Karat ist eine Maßeinheit, die auch
für andere Edelsteine und Halbedelsteinen angewendet wird. Ein Karat bei
Edelsteinen hat nichts mit dem Karat bei Goldlegierungen zu tun - sie dürfen
nicht verwechselt werden. Ein Diamant mit einem Gewicht von 0,9990 wird mit 1
Karat angegeben, einer mit einem Gewicht von 0,9989 wird mit 0,99 Karat
angegeben.
REINHEIT:
Diamanten, die wenige oder keine Einschlüsse haben, sind sehr selten und daher
sehr teuer. Diese Einschlüsse können winzigen Kristallen, Wolken oder Federn
gleichen. Nach internationalen Normen wird ein Diamant dann
als rein bezeichnet, wenn das Auge eines Fachmanns bei 10facher
Vergrößerung keinerlei Fehler entdeckt. Man hat eine Reinheitsskala erstellt,
in die der Diamant eingeordnet wird. Diese Skala umfasst die folgenden
Reinheitsstufen:
FL, IF, VVS1, VVS2, VS1, VS2, SI1, SI2, SI3, P1, P2, P3.
FARBE:
Ein Diamant ohne Farbe wird als farbloser Diamant bezeichnet. Die
Diamantenindustrie klassifiziert Diamanten anhand verschiedener Farbskalen. Die
Farbe eines Diamanten hat einen bedeutenden Einfluss auf seinen Wert. Die
Farbskala erstreckt sich von D bis Z, von farblos bis hellgelb. Die Skala
beginnt mit D wie Diamond (zu Deutsch Diamant). Die
Buchstaben A, B oder C gibt es nicht. Wir empfehlen
Ihnen, einen Diamanten zu wählen, dessen Farbe zwischen D und I liegt.
Daneben gibt es auch Diamanten in verschiedenen Farben: Blau, Rot, Rosa, Grün,
Gelb, Schwarz, Champagner, Cognac usw. Manche davon sind besonders selten: Rot,
Grün, Blau usw.
GRANAT:
Der Granat ist
ein Edelstein mit Tradition, lang schon wird er von verschiedenen Kulturen der
Welt als Schmuckstein geschätzt. Verständlich: Die Mineralfamilie Granat bietet
ein wirklich abwechslungsreiches Sortiment an verschiedenfarbigen Edelsteinen.
Der Name „Granat“ stammt vermutlich vom lateinischen Begriff für „Korn“ ab und
spielt damit auf die rundliche Form gefundener Roh-Edelsteine an. Auf
mikroskopischer Ebene zeigen Granat-Kristalle dagegen eine kubische Form.
Teilweise wird auch angenommen, der Name deute die optische Ähnlichkeit zu den
roten Früchten des Granatapfelbaumes an. Dabei gibt es Granate in weitaus mehr
Farben als nur Rot.
Chemische
Zusammensetzung der Granate
Granate sind Silikate mit einer bestimmten Struktur, die sich deutlich in
ihrer Farbe unterscheiden.
Herkunft
Die verschiedensten Granat-Varietäten stammen aus unterschiedlichen
Regionen der Welt: Indien, Kenia, Madagaskar, Mosambik, Nigeria, Sri Lanka und
Tansania.
Geschichte
des Granats
Roter bzw. rötlicher Granat (Mosambik-Granat, Rhodolith) ist wahrscheinlich die
bekannteste Varietät. Er ist Bestandteil zahlreicher alter Erzählungen, in der
griechischen Mythologie wird er vor allem in der Legende der Entführung
Persephones durch Hades erwähnt. Auch in jüdischen und muslimischen
Überlieferungen findet dieser Edelstein Erwähnung, wobei seine besondere
Leuchtkraft im Mittelpunkt steht. Auch heute noch sind Granate ein Symbol für
Licht, jedoch auch für Treue und Wahrheit. Natürlich finden rote Granate nicht
nur in Erwähnung in alten Legenden, sondern wurden aufgrund ihrer Schönheit
früh schon in Schmuck gefasst. Bereits die Wikinger nutzen Granatschmuck als
Grabbeigabe, um den Toten den Weg nach Walhalla zu erleuchten. Kreuzfahrer
schmückten ihre Rüstungen mit Granat, da sie sich in seinem Schutz sicherer
fühlten. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde der Granat zu einem wahren
Mode-Edelstein, besonders böhmische Granate waren beliebt.
Charakteristika
des Granats
Trotz ihrer ähnlichen chemischen Zusammensetzung und Kristallstruktur zeigen
die einzelnen Varietäten unterschiedlichste Farben, was auf die jeweilig
enthaltenen Metalle (Mangan, Calcium, etc.) zurückzuführen ist. So ergibt sich
für die Granate eine Farblinie von Violett über Schoko, Grün, Orange, Gelb,
Pink und schließlich Rot, insgesamt sind ca. 38 verschiedene Handels- und
historische Granatarten bekannt. 1882 entdeckte George Frederick Kunz diesen
Edelstein im Bundesstaat North Carolina und benannte ihn nach dort wachsenden
Berg-Rhododendren, die einen ähnlichen Farbton zeigen: ein schöne Mischung aus
Pink, Rot und Purpur. Der neue Himbeer-Rhodolith zeigt ebenfalls feminine
Rottöne, die diese Varietät aus Tansania zu einer „Königin der Granate“
erheben. Er gilt in Fachkreisen als die hochwertigste Rhodolith-Art, die
derzeit auf dem Markt erhältlich ist. Rötlich bzw. Rot-Orange ist der
Spessartin – eine Granat-Varietät, die nach ihrem ersten Fundort im bayerischen
Spessart benannt ist. Nach dem erstmaligen Fund im 19. Jahrhundert entdeckte
man diese lebendige Varietät bald auch in Virginia. Heute kann man ihn in
Australien, Brasilien, Kenia, Madagaskar, Mosambik, Pakistan, Sri Lanka,
Tansania und Sambia finden. Neben den beliebten roten bzw. orangen
Granat-Varietäten erstrahlt der Granat auch in verschiedenen Grüntönen. Der
intensiv grüne Demantoid wurde erstmals um 1855 entdeckt und von Dr.
Nordenskjöld benannt, der auch schon den Alexandrit klassifizierte. Die
originale Quelle befand sich im russischen zentralen Uralgebirge. Diese
Granat-Varietät wird durch Chrom und/oder Eisen gefärbt, je nach Vorkommen
unterscheiden sich die Grüntöne untereinander. Eine andere grüne Schönheit ist
der Tsavorit, den Campbell R. Bridges entdeckte und in Anlehnung an den
kenianischen Tsavo-Nationalpark benannte. In Tansania kann diese Schönheit
ebenfalls gewonnen werden. Der Tsavorit wird auch „König der Granate“ genannt,
ein Titel, der bereits nach einem ersten Blick auf diese Varietät gerechtfertigt
scheint. Oftmals wird der Tsavorit mit dem Smaragd verglichen bzw. gleich
gesetzt, wobei Tsavorite tatsächlich viel seltener sind als die grünen Berylle.
Pflege
des Granats
Die Granat-Varietäten dürfen keinen extremen Temperaturen ausgesetzt
werden, da ein Temperaturschock Beschädigungen hervorrufen kann.
OPAL:
Die Königin der Edelsteine
Entstehung und Eigenschaften
In der Kreidezeit (vor 135 - 70 Millionen Jahren) und den nachfolgenden
Jahrmillionen haben sich in den abgelagerten tonreichen Mergelschichten
zunächst Gesteine abgelagert, aus denen anschliesend unterirdische Rinnsale und
Grundwasserläufe Kieselsäure (SiO2) auslaugten.
Stark vereinfacht lässt sich die Entstehung von Opal ausdrücken in
Opal = Kieselsäure + Wasser
In wasserundurchlässigen Gesteinsschichten sammelte sich die Kieselsäure, wo
sie sich durch fortlaufende Wasseranreicherung und -verdunstung zu dem
verfestigte, was wir heute als Opal kennen. Die Opale erstarrten also, im
Gegensatz zu den meisten anderen Edelsteinen, lange nachdem sich das
"Muttergestein" gebildet hatte. Dies erklärt auch, warum zumindest die
australischen Opale selten in groser Tiefe vorkommen und geologisch gesehen
relativ "jung" sind.
Opal suchen bedeutet somit die Suche nach diesen opalführenden Hohlräumen
ehemaliger Vulkane, Meere, Seen und Wasserläufe.
Während australische Opale vorwiegend in den sedimentären Schichten des Great
Artesian Basin gefunden werden, kommen z.B. mexikanische Opale stets in
vulkanischem Gestein vor.
Solche Fundorte für Opale gibt es heute auf allen Kontinenten. Sie bringen
Opale in unterschiedlichen Farbvarianten und Qualitäten zu Tage. Auch wenn die
chemische Zusammensetzung immer die gleiche ist, erst die Art der Entstehung
sowie Lage, Tiefe und Art der opalführenden Gesteinsschichten bestimmen die
Intensität des Feuers, das Farbspektrum und die Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen.
Chemische Formel: SiO2.nH2O
Härte: 5,5 bis 6,5
Fundstellen
Opal-Fundorte gibt es fast auf der ganzen Welt. Australien jedoch liefert mit
ca. 95% der Weltförderung an Opalen den Hauptanteil, gefolgt von Mexiko mit 4
%.
Australien
Bis
auf wenige Ausnahmen sind die Opalvorkommen Australiens auf die Sedimentbildung
im Bereich des "Great Artesian Basin" (Groses artesisches Becken)
zurückzuführen. Hier wurden in den Ablagerungen aus Jura und Kreidezeit die
Voraussetzungen für die Bildung des Opals geschaffen. Bei der Verwitterung
ehemaliger Meeresböden entstand ein reicher Vorrat an Kieselsäure, der sich in
Rissen, Spalten und porösen Gesteinsschichten ablagerte und in den
Jahrmillionen bis zum Tertiär zu Opal wurde. Aus diesem Becken stammen 95% der
Weltförderung von Edelopalen, aufgeteilt auf drei Bundesstaaten:
Queensland mit den Zentren Yowah, Koroit, Jundah, Quilpie, Cunnamulla, Winton
und Opalton. Auch bekannt als das "home of the Boulder". Von hier
kommen die meisten Boulder-Opale sowie Yowah-Nüsse und andere Kostbarkeiten.
Die Boulder-Felder von Queensland liegen in einem ca 300 km breiten Gürtel, der
Winton-Formation, über eine Strecke von ca. 1000 km Länge.
New South Wales ist mit den Zentren Ligthning Ridge und White Cliffs die Heimat
der kostbarsten Edelopale. Aus Lightning Ridge (früher: Wallangulla) kommen die
wertvollen Schwarzopale. Der Ort liegt in einer kargen Landschaft mit
intensiver Viehzucht und Weizenanbau auf einer niedrigen Bodenwelle, über der
sich häufig Blitze entladen sollen - daher der Name Lightning Ridge. Die
Opalminen sind sichelförmig um die Stadt verteilt und bestimmen mit ihren
zahleichen Aushubhaufen das Landschaftsbild. Der Opal wird im Grenzbereich
zwischen tiefer liegenden Mergelschichten und dem darüber liegenden Sandstein
in der Wallangulla-Sandstein- Formation gefunden. Die Minen sind meist, wie
teilweise auch in Coober Pedy nach der Entfernung zur Stadt bezeichnet, wie
z.B. 3-Mile-, 6-Mile- oder 9-Mile-Field.
In South Australia wird die Hauptmenge Australiens, vorwiegend helle Edelopale
geschürft. Fundstätten sind bei Coober Pedy, Andamooka, Mintabie und Lambina.
Coober Pedy, am Stuart-Highway gelegen, bezeichnet sich als
"Welthauptstadt des Opals". Der Name wurde aus der Aboriginie-Sprache
(kupa piti) abgeleitet, was soviel heist wie "Weiser Mann im
Erdloch". Über einen langen Zeitraum nach Gründung der ersten Mine 1915
war Coober Pedy weltgröster Opal-Produzent, wurde jedoch in den 90er Jahren
hierin von Mintabie abgelöst. In Coober Pedy selbst hat heute der Tourismus
Einzug gehalten, geschürft werden darf nur noch auf den weit auserhalb der
Stadt gelegenen Opalfeldern.
Opalarten:
Natürliche Opale
· Solid Opal
· Matrix Opal
· Opalmatrix
Voll-Opale / Solids
Black Opal Schwarze bzw. dunkle, opake Körperfarbe. Diese kann von pechschwarz
bis dunkelgrau reichen und gibt dem Stein ein dunkles Aussehen, wenn er von
oben betrachtet wird. Die schwarze Körperfarbe, in guten Steinen vom Farbspiel
weitestgehend bis vollständig überdeckt, wird durch mineralische Pigmente
verursacht. Nach der ‘Lightning Ridge Miners Association Tone Scale’ werden die
Farbtöne nach Black #1 (rein schwarz), #2 und #3 (dunkle Grautöne) eingestuft.
Durch den dunklen Hintergrund wirken die Farben im Opal auserordentlich
brillant. Die Pattern können dabei alle möglichen Farben haben.Es
werden auch Crystal Opals oder Boulder als schwarze Opale bezeichnet, wenn sich
unter der Schicht mit Farbenspiel eine schwarze Schicht opaken Opals (Potch)
befindet. Diese Boulder-Varianten werden als Boulder-Black bezeichnet. Diese
Form ist nicht zu verwechseln mit den manuell zusammengesetzten Dubletten.
Des
weiteren werden auch sonstige Edelopale aus anderen Fundgebieten der Erde mit
dunkler, teilweise auch dunkelbrauner Körperfarbe als Black Opal bezeichnet.
· Semi-Black Opal Die Körperfarbe reicht von mittel- bis dunkelgrau. Die
Klarheit ist transluzent bis opak. Eine Charakteristik dieser Steine ist ihr
meist rauchfarbenes Aussehen. Sie stammen aus der gleichen Familie wie Schwarze
Opale, sind aber nicht ganz so dunkel.
· Gray Opal Opale mit grauer, transluzenter bis opaker Körperfarbe. Nach der
Lightning Ridge Miners Association Tone Scale werden die Farbtöne in gray und
light gray unterteilt.
· White Opal Opale mit weiser, opaker Körperfarbe. Das Farbenspiel weiser Opale
läst sich auf Grund des fehlenden Kontrastes relativ schlecht auf Photos
wiedergeben.
· Crystal Opal Mit Hilfe des "clarity cross" als transparent
eingestufter Opal. Diese Steine besitzen das Farbenspiel der Pattern, aber
keine eigene Körperfarbe.
· Semi-Crystal Opal Mit Hilfe des "clarity cross" als transluzent
eingestuft. Diese Steine besitzen das Farbenspiel der Pattern und eine klare
durchscheinende Körperfarbe.
· Jelly Opal Mit Hilfe des "clarity cross" als transparent
eingestufter Opal. Diese Steine zeigen in der Regel leuchtende Opaleszens, aber
keine Pattern.
· Contra Luz-Opal Die Besonderheit dieser Opale liegt darin, dass sie ihr
Farbspiel erst im Gegenlicht zeigen. In der Draufsicht sind sie weitestgehend
ohne Farbenspiel
Matrixopale
Bezeichnung für geschliffene Opale, die noch in das Muttergestein eingelagert
sind. Beispiele sind die Seam-Boulder-Opale, Yowah-Nüsse, mexikanische
Matrix-Opale oder äthiopische Opale, die oftmals mit Teilen der Geode
geschliffen werden.
Boulder In Australien als "seam boulder opal" bezeichnet. Er besteht
aus einer mehr oder weniger dicken Schicht Edelopal, der in hartem Sand-
oder"Eisenstein" sitzt. Der Edelopal wird entweder durch das
Schleifen zum Vorschein gebracht oder durch Aufspalten entlang der Opalschicht.
Im zweiten Fall spricht man auch von "Boulder Split" oder "Split
Face Boulder". Die Oberfläche ist meist unregelmäsig geformt, da sie
normalerweise nicht geschliffen oder poliert wird. Stets bleibt eine Schicht des
kieseligen und limonitreichen Muttergesteins als Unterlage erhalten.
Opalmatrix
Matrix steht für "Mutter", welche in unregelmäsigen Anteilen Adern
oder kleine Partikel von Edelopal einschliest. Entsprechend sehen die
geschliffenen Steine oftmals wie mit (Opal)-Pfeffer bestreut aus. Die
Körperfarbe wird vom Muttergestein bestimmt. Beispiele sind südaustralische
Andamooka-Matrix und schwarze Opalmatrix aus Honduras.
Boulder Matrix Geschliffene Boulder Matrix ist ein Stück Muttergestein aus den
Boulder-Gebieten Queenslands mit kleineren Opalsprenkeln oder auch gröseren
Opalmustern. Sie erhalten ihre Bezeichnung nach den Fundgebieten, wie z.B.
Koroit, Jundah oder Opalton. Allgemein werden diese australischen Opale als
Boulder- oder Queensland-Matrix angeboten.
Klassifizierung:
Klassifizierung von Voll-Opalen / Solids
Der Wert eines Opals wird durch den Marktpreis pro Karat festgelegt.
Bei Vollopalen/Solids bestimmen folgende Merkmale den Verkaufspreis:
·
Gewicht
· Körperfarbe
· Patternart
· Farbe des Feuers
· Leuchtkraft des Feuers
· Fehler
· Schliff
Klarheit/Clarity
Die
Klarheit eines Opals bezeichnet den Grad, wie gut man durch den Stein
hindurchsehen kann. Dies reicht von durchsichtig/transparent (bei Crystal Opal
und Jelly) über durchscheinend/transluzent bis undurchsichtig/opak.
Einen Sonderfall stellen Jelly-Opale dar. Sie sind transparent, haben aber im
Gegensatz zu Crystal Opals keine deutlich sichtbaren Pattern sondern
"nur" mehr oder weniger Opaleszens.
Opal
Body Tone
Der Körper Ton von einem Opal (auch als Grundton oder Hintergrundfarbe) bezieht
sich auf die relative Dunkelheit des Hintergrundes, die mit dem OPAL wird die
kontrastierende Spiel-of-Farbe . Es wird aufgedeckt und ignorieren die
Play-of-Farbe beurteilt und können von N1 (JetBlack) bis N9 (weis) nach AGIA
Körper Ton-Chart reichen:
Schwarze
Opale
Schwarze Opale zeigen eine Play-of-Farbe innerhalb oder auf einem schwarzen
Körper Ton kompatibel mit N1 bis N4, wenn angesehen Face-up.
DARK
OPALS
Dunkle Opale zeigen eine Play-of-Farbe innerhalb oder auf einem dunklen Körper
Ton kompatibel mit N5 N6, wenn angesehen Face-up (diese werden auch als
Semi-schwarze Opale bekannt).
LIGHT
OPALS
Helle Opale zeigen eine Play-of-Farbe innerhalb oder auf einem hellen Ton
Körper konform mit N7 bis N9, wenn angesehen Face-up (die N9 Kategorie wird
auch als White Opal genannt).
Pattern
Patternart
Zur Bezeichnung der Pattern von Opalen werden oftmals sehr phantasievolle Namen
vergeben. Im wesentlichen lassen sie sich auf folgende Grundmuster
zurückführen:
· Pinfire: Zahlreiche kleine Pattern wie Nadelstiche über den Opal verteilt.
· Flashfire: unregelmäsige Farbspritzer bedecken den Stein. Die Farbspritzer
können unterschiedlich gros sein und entsprechend als Small- oder
Large-Flashfire eingestuft werden.
* Lametta: Bezeichnung für die Pattern-Anordnung in mexikanischen Feueropalen.
Es entspricht im Aussehen dem Flashfire.
Zusätzlich gibt es Sonderformen in der Patternanordnung, die allerdings recht
selten sind und den Preis in die Höhe treiben. Beispiele sind:
* Broad Flashfire: Ganze Farbbahnen bedecken grose Teile des Opals oder auch
den ganzen Stein
* Rolling Flashfire: Die Pattern sind in Farbbahnen angeordnet, die über den
Opal zu rollen scheinen, wenn er bewegt wird.
* Harlekin: Die Pattern sind in grosflächigen, verschiedenfarbigen Rechtenecken
angeordnet und bedecken vollständig die Opaloberfläche
* Ribbon: In einem Grundmuster sind ganze Pattern-Reihen wie mit einem
Radiergummi zu Farblinien verwischt.
* Picture Stones: Die Pattern bilden ein Farbmuster, das die Phantasie des
Betrachters anregt indem es willkürliche Figuren darstellt. So können Tiere,
Landschaften, Pflanzen und sonstige Bilder im Opal erkannt werden.
Farbe
des Feuers
Eine wesentliche Rolle bei der Bewertung von Opalen spielt die Farbe der
Pattern. Hierbei sollten nur Farben registriert werden, die eindeutig erkennbar
sind.
Der Wert eines Opals steigt in folgender Reihenfolge der Farbe der Pattern:
·
Blau
· Grün
· Blau-Grün (Blau dominiert)
· Grün-Blau (Grün dominiert)
· Orange-Grün
· Orange-Rot
· Rot
· Multicolor (mindestens 3 Farben eindeutig erkennbar)
Farben, die nur schwach oder ansatzweise erkennbar sind, werden bei der Pattern-Bewertung nicht mitgezählt.
Leuchtkraft
des Feuers
Um die Leuchtkraft von Opalen bewerten zu können, bedarf es einer möglichst
gleichmäsigen Lichtquelle. Am besten ist hierfür indirektes Sonnenlicht oder
eine Glühbirne mit Sonnen- bzw. Tageslichtspektrum geeignet. Um die
Vergleichbarkeit sicherzustellen, sollte immer die gleiche Lichtquelle
verwendet werden. Der Stein wird zur Bewertung in der Draufsicht betrachtet und
hierbei auch bewegt, um die Farben aus unterschiedlichen Richtungen erkennen zu
können.
Eine eindeutige Einstufung ist nicht immer einfach, da die Farben nicht immer
gleichmäsig über den Stein verteilt sind und der Übergang zwischen den Stufen
fliesend ist.
Gewicht
Das Gewicht von Opalen wird in Karat (1ct=0,2 gramm) gemessen. Opale in
Standard-Formen wie Oval oder Rund werden bei gleicher Qualität zu einem
höheren Preis angeboten als Freeform-Schliffe, da meist ein groser Anteil (ca.
25 - 50%) des Rohsteingewichts der geometrischen Form zum Opfer fällt.
Schliffarten
und Formen:
Schliffformen (Shape)
Opale werden meist zu Cabochons verarbeitet.
Eine Ausnahme bildet klares transparentes Rohmaterial, das auch zu
Facettensteinen verarbeitet werden kann. Hierbei handelt es sich überwiegend um
mexikanische Feueropale, die in unterschiedlichen, facettierten Formen
angeboten werden. Das Facettieren wird hier nicht weiter beschrieben. Ebenso
wenig die Verarbeitung von Opalen, die mitsamt Muttergestein (Matrix) zu
dekorativen Anhängern oder Figuren geschliffen werden.
Mögliche Standard-Schliffformen für Opal-Cabochons sind neben dem
Freiform-Schliff:
· Oval
· Träne
· Navette
· Freiform
Rubin
Der
Edelstein Rubin stammt, wie der Saphir, aus der Familie der Korunde. Doch
wie die etymologische Herkunft schon erahnen lässt – Rubin leitet sich aus dem
lateinischen “rubens” für rot ab – handelt es sich hierbei um rote Korunde,
wobei der Farbton zwischen Blassrot und Dunkelrot variieren kann. Die
Farbgebung entsteht durch geringe Chromanteile, bei bräunlicheren Steinen ist
auch etwas Eisen enthalten. Zwar unterscheiden sich die Rottöne des Rubin aus
den verschiedenen Lagerstätten geringfügig, doch lässt sich daraus kein
Herkunftsland erschließen. Die Fundorte sind über die ganzen Kontinente, bis
auf die Antarktis verteilt. Die begehrtesten Edelsteine stammen aus dem
asiatischen Raum und Ostafrika. Als Rohstein hat der Rubin noch eine
stumpfe Wirkung und erstrahlt erst geschliffen in seinem Glanz, ähnlich wie
ein Diamant. Der Rubin ist nach dem Diamant das zweithärteste Material der
Welt und gehört zu den teuersten Schmucksteinen. Als besonders wertvoll gilt
der Rubin wenn er in einem kräftigen Rot mit
einem bläulichen Stich, in sogenannter „Taubenblutfarbe“, auftritt.
Der Rubin gilt als ein Edelstein der klassischen „Großen 4“ (zusammen
mit Diamant, Smaragd und Blauem Saphir) und ist bekannt für sein warmes und
einzigartiges Rot, das einen optischen Widerpart zu dem kühlen Blauen Saphir
bildet. Tatsächlich gehört der Rubin, der Geburtsstein des Monats Juli, jedoch
zur selben Mineralfamilie wie der Saphir: Korund.
Der Name „Rubin“ leitet sich vom lateinischen Begriff „ruber” ab, welcher für
die Farbe Rot steht. Während viele rote Edelsteine vor der Entstehung der
wissenschaftlichen Gemmologie ab dem 18. Jahrhundert „Rubin“ genannt wurden,
fasste man Rubin, Granat, Spinell und andere rote Edelsteine zunächst unter dem
lateinischen Begriff „carbunculus“ für „kleine Kohle“ zusammen. Diese den alten
Griechen als „anthrax“ („glühende Kohle“) bekannten Edelsteine waren schöne
tiefrote Steine, welche die Farbe glühender Kohlen annahmen, hielt man sie
gegen die Sonne.
Chemische
Zusammensetzung des Rubins
Neben dem Saphir ist der Rubin eine weitere Farbvarietät des Minerals
Korund (ein kristallines Aluminiumoxid), dessen Name sich aus dem Sanskrit-Wort
„kuruvinda“ für Rubine und Saphire ableitet. Allochromatische, d.h.
fremdgefärbte Edelsteine dieses Minerals erhalten ihre Farben durch Chrom,
Eisen und Titan – der Rubin wird zumeist von Chrom gefärbt. Bräunliche Töne
entstehen durch Eisen.
Saphire zeigen zuweilen ebenfalls wunderschöne Rot- und Orangetöne (Abendroter
Saphir beispielsweise) – diese Farbtöne fallen jedoch nicht in das
Farbspektrum, das dem Rubin zugeordnet wird: Als Rubine gelten
Korunde, die in ganz bestimmten Rottönen erstrahlen. Doch auch der edelste
Rubin ist nur zu 80% rein rot und weist sekundär auch Orange-, Pink-, Lila-
oder Violett-Töne auf.
Herkunft
Rubine aus Sri Lanka sollen von den Griechen und Römern bereits ab etwa
480 v. Chr. verwendet worden sein, somit ist Sri Lanka eine der ältesten
bekannten Lagerstätten. Als klassischer Herkunftsort des Rubins gilt jedoch das
Mogok-Tal in Nord-Zentral-Birma. Heute werden Rubine auch in Mong Hsu
im Nordosten von Birma abgebaut. Dieses Land, das wegen der klassischen Farbe
und Transparenz seiner Rubine noch heute als eine, wenn nicht als die weltweit
edelste Herkunft für Rubine angesehen wird, ist so eng mit Rubinen assoziiert,
dass „Herr der Rubine“ einer der Titel der Könige von Birma war. Andere
Rubinvorkommen liegen in Afghanistan, China, Indien, Kambodscha, Kenia,
Madagaskar, Mosambik, Pakistan, Sri Lanka, Tansania, Thailand und Vietnam.
Geschichte
des Rubins
Als König der Edelsteine „ratnaraj“ bekannt, verkörpert der Geburtsstein des
Monats Juli Leidenschaft, Liebe und Romantik. Seit jeher ist er auch mit
zahlreichen Mythen behaftet: Die alten Inder sahen im Rubin ein unvergängliches
inneres Feuer, welches ein langes Leben verleihen könne. Abgesehen davon, dass
sie Glück im Spiel bringen sollten, glaubte man im Mittelalter von den Rubinen
– wie auch von vielen anderen Edelsteinen – dass sie prophetische Kräfte
besäßen und ihre Farbe verdunkelten, wenn Unheil drohte. Sie wurden von den
Birmanen als Talisman getragen, um vor Krankheit, Unglück und Verletzungen zu
schützen und waren einst als „Blutstropfen vom Herz der Mutter Erde“ bekannt.
Ralph Waldo Emerson verfasste im 19. Jahrhundert ein Gedicht, in welchem
der Rubin als „Tropfen gefrorenen Weins aus den überströmenden
Fässern Edens” und „Herzen von Freunden, den Freunden unbekannt” beschrieben
wird.
Vietnamesischer
Rubin
Der Rubin ist einer der teuersten und seltensten unter den bekannten
Edelsteinen, viel seltener als der Diamant. Vor allem die reinen Rottöne sind
nur begrenzt erhältlich. Sind sie zudem besonders klar, wird ein so
erstklassiger und wertvoller Rubin gelegentlich auch mit dem Zusatz „AAA“
klassifiziert. Als dichroitischer (zweifarbiger: Lilarot und Orangerot) bzw.
pleochroitischer Edelstein ist jedoch auch der „edelste” Rubin nur zu etwa
achtzig Prozent rein rot und zeigt einen sekundären Stich ins Orange, Pink,
Lila oder Violett. Klare Rubine ohne sichtbare Einschlüsse sind zudem so gut
wie nicht erhältlich: Genau wie beim Alexandrit und Smaragd ist Chrom für eine
Vielzahl von Einschlüssen verantwortlich. Während sowohl Rubine als auch
Saphire als Edelsteine des Typs II klassifiziert werden (Edelsteine, die in der
Natur normalerweise mit wenigen kleinen Einschlüssen wachsen, die mit dem Auge
sichtbar sein können), haben Rubine gewöhnlich mehr Einschlüsse als Saphire und
sind kleiner. Kleine mikroskopische Einschlüsse (auch als „Seide“
bezeichnet) geben manchen Rubinen ein „schläfriges“ Aussehen und steigern die
Schönheit und den Wert dieser Steine.
Für gewöhnlich wirkt der Rubin in natürlichem Licht oder unter einer
weißen Lichtquelle am schönsten, die meisten Exemplare zeigen in natürlichem
Licht außerdem eine starke, glühend elektrisch-rote Fluoreszenz.
Rubin-Varietäten
Der begehrte AAA-Tansania-Rubin besticht mit einer einmaligen
Reinheit, leider kommt er meist nur in kleinen Größen vor. Eine preiswertere
Alternative ist der Rubin aus Madagaskar, der eine feine Seide aufweist und zum
Marktstandard avancieren konnte.
Rubine können besondere optische Effekte aufweisen: Asterismus
(Sterneffekt) oder Chatoyance (Katzenaugeneffekt). Lange, nadelförmige und
parallel verlaufende Einschlüsse (Rutilnadeln) im Rubin reflektieren das Licht
in Form einer schlitzförmigen Katzen-Pupille oder eines Sterns, sofern die
Einschlüsse in mindestens zwei unterschiedlichen Richtungen verlaufen. Ein gut
geschliffener Stern-Rubin zeigt einen deutlichen Stern, dessen Strahlen gerade
sind und in gleichem Abstand zueinander liegen. Die Norm ist ein
sechsstrahliger Stern, aber auch zwölfstrahlige Sterne kommen gelegentlich vor.
Alle Stern- bzw. Katzenaugenrubine werden im Cabochonschliff (konvexe, stark
polierte Form ohne Facetten) geschliffen. Am besten treten die optischen Phänomene
unter einem direkten, einzelnen Lichtstrahl in Erscheinung.
Der
Rubin und sein geschichtlicher und esoterischer Hintergrund
Schon in der Bronzezeit gibt es nachweislich Funde von Rubinen in Birma. Bei
den Griechen und Römern wurde der Rubin in Schmuckstücke, wie z. B. Ohrringe
eingearbeitet. Auch im Alten Testament spielt der Rubin eine große Rolle. Er
gehört zu einem der zwölf Steine des Priesterschurzes des Hohepriesters und
verkörperte den Stamm Juda. Erst um 1800 wurde die Zugehörigkeit des
Edelsteins Rubin, zusammen mit dem Saphir, zur Gruppe der Korunde erkannt.
Davor wurden der rote Spinell wie auch der rote Granat als Rubin, bzw.
alle drei als Karfunkelsteine bezeichnet. Berühmte Rubine sind in einigen
Krönungsinsignien eingearbeitet worden, wie zum Beispiel in die böhmische St.
Wenzelskrone. Früher galt der Rubin in der Esoterik als der Stein des Lebens
und der Liebe. So sollte er seinem Besitzer mehr Macht, Würde und Tapferkeit
verleihen und vor dem Teufel und der Pest schützen.
Pflege
des Rubins
Der Rubin kann der normalen Reinigung sowie der Dampf- und
Ultraschallreinigung unterzogen werden. Füllungen in Hohlräumen, Lücken, Rissen
und/oder offenen Brüchen können leichter zerkratzen als der Mutterstein oder
sind anfälliger für Beschädigungen durch Hitze oder Chemikalien.
Saphir
Der Saphir,
der Geburtsstein des Monats September, ist ein allseits beliebter Edelstein,
der durch Schmuckstücke wie dem Verlobungsring von Lady Diana einen Status als
Star in der Edelsteinwelt erhalten hat.
Der Name Saphir stammt vom lateinischen „sapphirus“ ab, was sich
wiederum vom griechischen „sappheiros“ für „blau“ ableitet. Weiterhin besteht
die Vermutung, dass dieses Wort seinen Ursprung entweder im hebräischen
„sappir“ (edler Stein) oder dem sanskritischen „sanipriya“ hat. Das zur
Beschreibung eines dunklen Edelsteins verwendete „sanipriya“ bedeutet „dem
Saturn heilig“. Diese Herkunft der Bezeichnung erscheint plausibel, denn in der
indischen Astrologie ist der Saphir in der Tat dem Saturn zugeordnet.
Historisch gesehen bezeichnete der Begriff „sappheiros“ in der Regel eher den
Lapislazuli als den Blauen Korund, und der heute als Saphir bekannte Edelstein
wurde im alten Griechenland wahrscheinlich „hyakinthos“ genannt.
Entstehung
des Namens Saphir
Als Saphir bezeichnet man im weiteren Sinne jeder Edelstein aus
Korund, mit Ausnahme der rubinroten Varietäten (Rubine). Die Herkunft des
Namens Saphir ist bis heute nicht ganz entschlüsselt worden. Der Name kommt aus
dem griechischen „sapheiros“ das als Fremdwort aus dem Osten angesehen wird.
Bis ins Mittelalter bezeichnete er sich als Lapislazuli.
Chemische
Zusammensetzung des Saphirs
Rubin und Saphir sind Farbvarietäten des Minerals Korund
(kristallines Aluminiumoxid), dessen Name sich vom sanskritischen Wort für
Rubine und Saphire, „kuruvinda“, ableitet. Korunde sind allochromatische
(„fremdgefärbte“) Edelsteine, für die vielen verschiedenen Farben sind Spuren
von Elementen wie Chrom, Eisen und Titan verantwortlich.
Herkunft
und Vorkommen des Saphir
Aus Sri-Lanka sind die ältesten Saphir-Vorkommen bekannt, wovon schon im
Altertum berichtet wird, dass sie dort gegraben wurden.
Der Saphir ist ein typisches Seifenmineral. Die bedeutendsten Produzenten
wurden in Indien gefunden und auch Australien zählt ebenso schon seit 25 Jahren
dazu.
Der Saphir kommt auch in afrikanischen Ländern wie Tansania und Malawi, auch
Kambodscha, Myanmar, Rhodesien, Oberbirma, Vietnam, Brasilien, USA und vor
allem Thailand vor. In Rhodesien (Zimbabwe) wurde 1967 im Tal von Mogok ein
grauer Sternsaphir-Kristall gefunden, der eine Höhe von 17cm und ein Gewicht
von 63.000 ct (=12,6kg) hat. Die „klassische“ Quelle für Blaue
Saphire ist Ceylon (1972 in Sri Lanka umbenannt) – das älteste jemals
erwähnte Abbaugebiet. Zeitgenössischen Berichten zufolge wurden Saphire aus Sri
Lanka bereits ab 480 v. Chr. von den Griechen und Römern verwendet. Und auch
König Salomo soll schon mit Sri Lanka-Saphiren aus der Umgebung von Rathnapura
(was auf Singhalesisch „Stadt der Edelsteine“ bedeutet) um die Königin von Saba
geworben haben.
Blaue Saphire stammen außerdem aus Birma (Mogok), Australien, Kambodscha
(Pailin), China, Kenia, Laos, Madagaskar, Nigeria, Tansania, Thailand, den
Vereinigten Staaten (Montana) und Vietnam. Obwohl etwa siebzig Prozent der in
den Achtzigerjahren weltweit abgebauten Saphire aus Australien stammen, steht
der Australische Saphir in einem eher schlechten Ruf und wird ungerechterweise
oft als zu tintenfarbig oder zu grün verurteilt. Ein neues Abbaugebiet seit den
frühen Neunzigerjahren ist Madagaskar, aus dem gegenwärtig circa zwanzig
Prozent der weltweit abgebauten Saphire stammen. Blaue Saphire aus
Madagaskar haben diesem Land in der Welt der Edelsteine einen völlig neuen
Stellenwert verliehen. Die wohl schönsten Blauen Saphire überhaupt wurden um
1881 in Kaschmir (Indien) entdeckt, doch schon um 1930 war die Lagerstätte
anscheinend erschöpft. Kaschmir-Saphire, die zuweilen in antikem Schmuck oder
als Sammlerstücke wieder auf den Markt gelangen, sind vor allem für ihre feine
Seide bekannt, die ihnen einen seidig-sanften Blauton verleiht und bei
Betrachtung von oben nur winzige dunkle Bereiche erkennen lässt (Extinktion).
Die
Farben des Saphir
Die bekannteste und Farbe des Saphir ist blau. Blau, die Farbe der Treue.
Jedoch nennen sich auch alle nicht rubinroten Korunde Saphire.
So gibt es auch gelbe, grüne, violette, rosa, braune, orange und weisse bzw.
farblose Saphire.
Die blauen Saphire entstehen durch die farbgebende Substanz von Eisen und
Titan, die violette Farbe bewirkt das Vanadium und dreiwertiges Eisen die
gelben und grünen Farben. Chrom bewirkt rosa. Chrom, Eisen und Vanadium die
orangen Töne.
Die Kaschmir-Farbe gilt als schönste und wertvollste blaue Farbe. Diese
Edelsteine wurden 1880 nach einem Bergsturz in 5000 Meter Höhe gefunden und
über acht Jahre intensiv abgebaut. Die Kaschmir-Farbe ist ein typisches reines,
intensives Blau mit ganz leichtem violetten Unterton. Dieser Farbton verändere
sich nicht im künstlichen Licht, heisst es.
Auch die Burma-Farbe gilt als besonders wertvoll. Sie reicht vom satten
Königsblau bis zum tiefen Kornblumenblau. Der farblose Saphir nennt sich
Leukosaphir (griechisch „weiss“) der rötlich-orangegelbene heisst Padparadscha
(singhalesisch „Lotosblüte, Morgenblüte, Schutzstein der Könige“). Die Saphire
aus Sri-Lanka sind meistens hellblau auch graublau, himmelblau oder
blauviolett. Die aus Australien meistens dunkelblau mit einem Stich ins
grünliche. Die meisten blauen Saphire kommen aus Australien oder Thailand.
Die beliebten , seltenen Sternkorunde stammen meistens aus Ceylon (Sri Lanka).
Aus Thailand kommt ein sehr attraktiver schwarzer Sternsaphir. Er ist seit den
1950er Jahren bekannt und hat eine schwarze Körperfarbe.
Blauer-Saphir
Wie viele berühmte Edelsteine kommt auch der Blaue Saphir in
mythologischen und religiösen Erzählungen vor. Die Perser glaubten, das Blau
des Himmels entstünde durch die Reflexionen des Saphirs, und auch in der Bibel
findet dieser Edelstein mehrmals Erwähnung: Im 2. Buch Mose (24, 10) ist der
Thron Gottes mit einem Blauen Saphir von himmlischer Klarheit besetzt; er ist
einer der zwölf „feurigen Steine“ (Hesekiel 28, 13-16), die in das Brustschild
Aarons eingesetzt sind (2. Buch Mose 28, 15-30); und als einer der zwölf Steine
in der Grundmauer des Himmlischen Jerusalem (Offenbarung 21, 19) wird er mit
dem Apostel Paulus in Verbindung gebracht. Laut griechischer Mythologie wurde
der Geburtsstein des Monats September erstmals von Prometheus getragen. Dieser
habe, als er sich das verhängnisvolle Feuer „auslieh“, auch einen Blauen Saphir
entwendet. Außerdem wurde angenommen, der Blaue Saphir schenke seinem Besitzer
Frieden und Freude.
Gelber-Saphir
Saphire sind transparent und kommen unter anderem in den Farben Blau,
Violettblau, Grünblau und in Kombinationen dieser Farben vor. Außerdem weisen
sie teilweise einen Pleochroismus auf: Unter verschiedenen Betrachtungswinkeln
zeigen sich unterschiedliche Farben. Saphire sehen für gewöhnlich bei
natürlichem oder unter fluoreszierendem Licht am schönsten aus. Weiß glühendes
Licht ist hingegen der Ruin jedes Blauen Saphirs.
Zwar sind sowohl Rubine als auch Saphire Edelsteine des Typs II (Edelsteine,
die normalerweise einige kleinere natürliche Einschlüsse aufweisen, die mit
bloßem Auge erkennbar sein können), doch sind Saphire in der Regel
reiner (und größer) als Rubine. Der übliche Standard ist augenrein. Winzige
mikroskopische Einschlüsse (als „Mehl“, „Milch“ oder „Seide“ bezeichnet) können
manchen Blauen Saphiren ein „samtenes“ oder „schläfriges“ Aussehen verleihen,
was die Schönheit und den Wert dieser Steine noch steigert.
Saphir-Varietäten
Ist vom „Saphir“ die Rede, wird meist nur der blaue angesprochen – um die
Existenz weiterer Saphir-Varietäten zu verdeutlichen, setzte sich inzwischen
häufig ein „Blauer“ davor. Saphire mit einer anderen Farbe werden als
Fancy-Saphire oder mit ihrem jeweiligen Farbpräfix gehandelt.
Mystic des Saphir
Saphir, der Edelstein des Himmels.
Dieser himmelblaue Edelstein wird mit Eigenschaften wie Ruhe, Reinheit,
Freundschaft, Treue und Frieden in Verbindung gebracht. Er bringt aber
gleichzeitig die Liebe und die Sehnsucht der Menschen zum Ausdruck. Gefühle,
bei denen Gelassenheit, gegenseitiges Verständnis und unzerstörbares Vertrauen
im Vordergrund steht. Das Blau des Saphirs wird so zu einer Farbe, die zu allem
gehört, was beständig und zuverlässig ist.
Mancher vertraute auf die Kraft des kalten und trockenen Steins, wenn mit ihm
nur die kranke Haut berührt wurde, andere nahmen ihn zur Heilung innerer
Gebrechen in den Mund. Der Saphir wird bereits in der Bibel reichlich
erwähnt, und gilt nicht nur als Stein der Treue, sondern auch der
hingebungsvollen Liebe und Keuschheit. Er soll Friede geben und vor Untreue,
Hass und Erschrecken bewahren. Im Mittelalter war es der Leitstein der Kaiser-
und Königskronen. Ein blauer Saphir strahlte auf der Stirn des Gesalbten. Seit
Mitte des 11. Jahrhunderts verlieh auch der Papst jährlich eine oft
saphirgeschmückte goldene Rose als Auszeichnung. Zuerst waren die Fürsten die
Empfänger, später nur noch deren Frauen, was dem Kleinod alsbald den Namen
"Tugendrose" gab. Der Doge von Venedig trug stets einen Saphir als
Zeichen der Treue und seiner Vermählung mit dem Meer. Karl dem Grossen gehörte
einer der berühmtesten Talismanne, der in kapselartiger Goldfassung aus zwei
grossen ovalen gegeneinandergesetzten Saphiren bestand, von denen einer später
durch blaues Glas ersetzt wurde. Der Anhänger wird in der Kathedrale zu Reims
bewahrt.
Heilwirkung / Wirkung des Saphir
Heilwirkung auf den Körper
Der Saphir helfe gegen Augenprobleme (Augenentzündung, Katarakt), Entzündungen
allg., Kopfleiden, Stress, Nerven-, Schlaf- und Schilddrüsenprobleme, auch
gegen Zorn und negative Energien. Er soll auch Schmerzen von Leber, Galle,
Niere, Magen und Darm lindern, gut bei Bluterkrankungen, Arthritis und Rheuma
helfen und die Milz kräftigen.
Man sagt der Saphir wirke fiebersenkend und helfe bei Gehirn- und
Nervenkrankheiten.
Auch unterstütze der Saphir die schnellere Heilwirkung bei Nierenerkrankungen,
Stoffwechsel- und Hormonstörungen. Anwendung findet er auch bei frühzeitigem
Altern.
Heilwirkung
auf die Psyche
Der Saphir bringe Konzentration und Geradlinigkeit, richte die Gedanken auf
gesetzte Ziele aus und mobilisiert unsere Geisteskraft, sie auch zu erreichen.
Er mache selbstkritisch und fördere den Wunsch nach Wissen und Weisheit, helfe
bei Wahnvorstellungen und mache nüchtern und klar. Zudem helfe er
Stresssymptome abzubauen.
Pflege
des Saphirs
Saphire können einer normale Pflege unterzogen sowie mit Ultraschall und
Dampf gereinigt werden.
Smaragd
Der
Geburtsstein des Monats Mai – der Smaragd – blickt
auf eine lange Geschichte zurück. Der Edelstein, der wie der Aquamarin zur
Mineralfamilie Beryll gehört, war schon zur Zeit der ägyptischen Pharaonen ein beliebtes
Statussymbol.
Der Name „Smaragd“ geht auf das griechische Wort „smaragdos“ zurück, welches
„grüner Edelstein“ bedeutet. Ähnlich wie beim Rubin oder Saphir wurde dieser
Name vor den wissenschaftlichen Fortschritten des 18. Jahrhunderts für alle
grünen Edelsteine verwendet. Der Name Smaragd kommt vom griechischen Wort
"smaragdos" und bedeutet eigentlich nichts anderes als
"grüner Edelstein".
Smaragde
sind faszinierende Edelsteine. Sie haben das schönste, intensivste und
leuchtendste Grün, das man sich nur denken kann: Smaragdgrün.. In
Spitzenqualitäten sind feine Smaragde sogar wertvoller als Diamanten. Es
gibt keine "lupenreine" Smaragde! Dieser Begriff stammt vom
Diamanten. Einschlüsse bei Smaragden sind die Regel, je weniger diese sichtbar
sind, um so höher liegt der Wert des Steines. Je dunkler das Grün, je
brillierender das Feuer, desto wertvoller der Smaragd. Nach wie vor ist
Kolumbien Fundland Nummer Eins für feine Smaragde. Dort sind etwa 150
Fundstellen bekannt, aber nicht alle werden zurzeit auch ausgebeutet. Die
bekanntesten Namen sind Muzo und Chivor. Das herrliche Smaragdgrün ist eine
Farbe, die Harmonie, Liebe zur Natur und elementare Lebensfreude vermittelt.
Schon vor vielen Jahrhunderten hieß es in den Veden, den alten heiligen
Schriften der Inder, über die kostbaren grünen Edelsteine und ihre heilsamen
Kräfte: ""Smaragde verheißen Glück..." oder "Der Smaragd
steigert das
Wohlbefinden..". Kein Wunder, dass die Schatztruhen indischer Maharadschas
und Maharanis wundervolle Smaragde enthielten. Einer der größten Smaragde der
Welt ist der "Mogul-Smaragd". Er stammt aus dem Jahr 1695, wiegt
217,80 Karat und ist rund 10 cm hoch. Der legendäre Smaragd wurde am 28.
September 2001 durch Christie´s of London für 2,2 Millionen US $ an einen
unbekannten Käufer versteigert.
Entstehung
der Smaragde
· vor ca. 35 bis 50 Millionen Jahren
· Metamorphose
· bei ca. 500 bis 550 Grad Celsius
· bei einem Druck von ca. 5000 bis 7000 bar
Chemische
Zusammensetzung des Smaragds
Der Smaragd gehört zur Mineralfamilie der Berylle (abgeleitet vom
altgriechischen Wort „beryllos“, ein blau-grüner Stein), die wegen ihrer hoch
geschätzten Edelsteinvarietäten gemeinhin als „Mutter der Edelsteine“ bekannt
ist. Außer den smaragdgrünen gehören auch aquamarinblaue, bixbitrote,
goshenitweiße (farblose), heliodorgelbe und morganitrosafarbene Edelsteine zu
den Beryllen. Der Smaragd erhält seine Farbe durch Spuren von Chrom,
Vanadium und Eisen, die durch ihre jeweilige Konzentration eine außergewöhnlich
schöne Farbpalette von Pastell- bis Tiefgrün mit unterschiedlichen
Schattierungen von Blau, Braun, Grau und Gelb hervorrufen.
Herkunft
der Smaragde
Da die Smaragdvorkommen in Ägypten seit langer Zeit erschöpft sind, ist der
Kolumbianische Smaragd – die Beute der berüchtigten Eroberer Hernán
Cortés (der 1519 gegen die Azteken ins Feld zog) und Francisco Pizarro (der
1526 gegen die Inkas kämpfte) – seit dem 16. Jahrhundert eine begehrte
Varietät. 1931 wurde das weltweit zweitgrößte Smaragdvorkommen in Sambia
entdeckt, Edelsteine aus dieser Quelle sind für ihre Qualität berühmt. Andere
Smaragdvorkommen befinden sich in Afghanistan, Brasilien, Pakistan, Russland
(Ural) und Simbabwe.
Geschichte
des Smaragds
Die Geschichte dieses Edelsteins beginnt in Ägypten: Die Smaragdminen in der
östlichen Wüstenregion, die möglicherweise bereits 3.500 Jahre v. Chr.
existierten, wurden erst im Jahre 1816 von Frédéric Cailliaud, einem
französischen Mineralogen und Forschungsreisenden, wiederentdeckt. Schon zur
Zeit Alexanders des Großen hatten griechische Minenarbeiter
dort Smaragde abgebaut. Zwar hatte Ägypten beinahe ein
Smaragd-Monopol inne, jedoch gab es auch andere Quellen. Die Habachtal-Region im
österreichischen Bundesland Salzburg brachte das eine oder andere Smaragd-Juwel
hervor, zudem fand man römischen Ohrschmuck, der mit Smaragden aus
der Mingora-Mine in Pakistans Swat-Tal besetzt war. Der Legende nach stammen
die skythischen Smaragde, die Plinius in seiner „Historia Naturalis“
erwähnt, aus Russlands Uralgebirge.
Die letzte Pharaonin Ägyptens, Kleopatra, hatte eine Vorliebe
für Smaragde. Sie trug üppigen Smaragdschmuck, dekorierte Zierelemente mit
ihnen und verschenkte Smaragde, in die ihr Bildnis eingeschliffen war, an
Würdenträger ihres Reiches. Smaragde waren für die Ägypter mehr als nur hübsche
Edelsteine – sie waren patriotische Symbole für nationalen Stolz. Kleopatra war
sich dessen bewusst, daher erklärte sie die mineralogischen Schätze des Landes
um 47 v. Chr. kurzerhand zu ihrem Eigentum. Seit der Ägyptischen Ära werden
Smaragde immer wieder mit Fruchtbarkeit, Unsterblichkeit, Verjüngung und ewigem
Frühling in Verbindung gebracht. Plinius sah den Nutzen des Smaragds außerdem
darin, dass er überanstrengten Augen Linderung verschafft.
Charakteristika
des Smaragds
Sichtbare Einschlüsse gelten üblicherweise als typischer Fingerabdruck
des Smaragds. Die charakteristischen „Schönheitsflecken“ entstehen, da
Smaragde langsam in metamorphem Gestein heranwachsen, wodurch sich oftmals
Beifügungen wie kleine Blasen oder Kristalle bilden. In Edelstein-Fachkreisen
wird ein solcher Einschluss als zierliches Gewächs in einem grünen Garten
angesehen und daher als „Jardin“ (französisch für „Garten“) bezeichnet. Die
raue Umgebung in Kombination mit Spuren von Chrom und Vanadium bietet die
„besten“ Voraussetzungen für Einschlüsse. Ein weiteres Charakteristikum des
Edelsteins ist seine einzigartige Brillanz. Das „Leuchten“
eines Smaragds wird oft als „seidig“, „warm“, „weich“, „glühend“ oder
als „grünes Feuer“ beschrieben und maßgeblich durch die Farbe, die Reinheit und
den Schliff beeinflusst. Die Qualität des Schliffs ist besonders wichtig: Ein
guter Edelsteinschleifer kann die mit bloßem Auge sichtbaren Einschlüsse
des Smaragds so platzieren, dass sie die Schönheit des
Edelsteins
nicht beeinträchtigen. Durch den typischen „Smaragdschliff“ (gleichmäßige
Abstände der zueinander stehenden Stufen) kann zudem der Schleifdruck reduziert
und die seidige Brillanz des Smaragds betont werden.
Smaragd-Varietäten
Ein Synonym für herausragende Qualität ist der Kolumbianische Smaragd, der
auf dem Markt sehr gefragt, jedoch kaum erhältlich ist. Er besticht mit einem
lebendigen waldgrünen Feuer und einer außergewöhnlichen Reinheit des Kristalls.
Der Nova Era-Smaragd stammt aus Nova Evra im brasilianischen Minas Gerais. Als
klassische Schönheit in Mittel- bis Tiefgrün ähnelt er dem Kolumbianischen
Smaragd. Trapiche-Smaragde sind Kristalle mit feinfaserigen Einschlüssen aus
Kohlenstoff, die sich von einem hexagonalen Kern radial ausbreiten, um dann ein
sechs-speichiges Muster zu bilden. Das Verblüffende an dem Trapiche-Smaragd
ist, dass er von Beginn an in einer hexagonalen Form wächst und nicht erst
durch einen Edelsteinschleifer in diese Gestalt gebracht wird. Aus Russland
stammt eine weitere wunderschöne Varietät - der Russische Smaragd ist im
Vergleich zu anderen Smaragden sehr rein und zeigt einen
bläulich-grünlichen Farbton.
Pflege
des Smaragds
Der Smaragd kann normal gepflegt werden, Ultraschall- und
Dampfreinigung sollte dagegen vermieden werden. Zudem ist es notwendig,
regelmäßig zu überprüfen, ob der Edelstein mit Ölen nachbehandelt werden muss.
Tansanit
Der Tansanit ist
ein Geburtsstein des Dezembers und einer der bestverkauften Farbedelsteine
aller Zeiten, was wohl auf seine einzigartigen blauen Farbtöne zurückzuführen
ist. Leider ist der beliebte Edelstein eintausend Mal seltener als ein Diamant.
Der Name „Tansanit“ wurde von der Juwelierfirma Tiffany/New York eingeführt und
verweist auf die Herkunft des Edelsteins: Tansania.
Chemische
Zusammensetzung des Tansanits
Mineralogisch gesehen ist der Tansanit ein transparenter Zoisit. Die
Farben des Tansanits lassen sich auf den Anteil und das Verhältnis
von Chrom und Vanadium zurückführen.
Herkunft
Vereinzelt wurden auch in Pakistan Kristalle des Blauen Zoisits gefunden, doch
die einzige kommerziell genutzte Lagerstätte befindet sich in Tansania und hat
eine Fläche von nicht mehr als zwanzig Quadratkilometern.
Geschichte
des Tansanits
Der Tansanit ist mit der Kultur der Massai verbunden: Blau ist für
sie eine heilige Farbe. Einst bekamen Massai-Frauen, nachdem sie ein Kind zur
Welt gebracht hatten, blaue Perlen und Kleidungsstücke überreicht. Noch heute
beschenken Massai-Häuptlinge Mütter zur Geburt eines Kindes mit Tansaniten –
ein Segenswunsch für ein gesundes, erfülltes und erfolgreiches Leben. Einer
Legende nach entdeckten außerdem zuerst nomadische Massai-Hirten wunderschöne
blaue Tansanit-Kristalle, die durch einen Steppenbrand ihr typisches
bronzefarbenes Graubraun verloren hatten. Diese Erzählung spielt darauf an,
dass die Farben des Tansanits fast immer durch Erhitzen zum Vorschein gebracht
werden.
Historisch belegt ist, dass Manuel D’Souza sich den ersten Claim sicherte; der
legendäre schottische Geologe Campbell R. Bridges den Tansanit als Erster dem
GIA (Gemmologisches Institut von Amerika) zur Bestimmung vorlegte; und
Tiffany& Co. den Begriff „Tansanit“ prägte und den Edelstein der Welt
vorstellte. Der Tansanit ist pleochroitisch bzw. trichroitisch, was
bedeutet, dass jeder Tansanit-Kristall drei Farben aufweist: Blau, ein
purpurnes Rot und ein grünlich-gelbes Braun (Bronze), wobei die Intensität der
einzelnen Farben vom jeweiligen Betrachtungswinkel abhängt. Die Bronzetöne
werden durch Erhitzen minimiert, die Blau-, Violett- und Purpurtöne verstärkt.
Das Ergebnis ist jedoch von den natürlichen Eigenschaften der einzelnen
Kristalle abhängig und fällt somit immer unterschiedlich aus. Die seltenste und
wertvollste Farbe ist normalerweise ein kräftiges, „saphirartiges“ Blau bei
Tageslicht, aber meistens ist die endgültige Farbe eine Kombination der drei
trichroitischen Farbtöne, je nachdem, wie stark der Pleochroismus im fertigen
Edelstein ausgeprägt ist. Das hängt damit zusammen, dass Tansanite, bei denen
der Blauanteil gegenüber Purpur oder Violett dominiert, nicht entlang der
Länge, sondern der Breite des Kristalls facettiert werden, um so die Reinheit
des blauen Farbtons zu akzentuieren.
Tansanite sind in der Regel augenrein (keine sichtbaren Einschlüsse bei
Betrachtung mit bloßem Auge in einem Abstand von etwa 15 cm) und können selbst
bei Vergrößerung eine gute Reinheit aufweisen. Das ist wichtig, denn ein hoher
Grad an Transparenz und das Fehlen von Einschlüssen betonen die prächtigen
Farben des Tansanits und sind somit Markenzeichen dieses Edelsteins.
Tansanit-Varietäten
Der Tansanit ist vor allem als blauer Edelstein bekannt, tatsächlich
gibt es ihn auch in Gelb, Grün, Orange, Pink und als Mehrfarbigen Edelstein, in
welchem sich Blau und Grün vermischen.
Pflege
des Tansanits
Ein Temperaturschock kann zu Beschädigungen führen, daher sollten Sie
den Tansanit keinen extremen Temperaturschwankungen
aussetzen!
Die seltenen Tansanite kommen nur an einer einzigen Stelle der Erde vor, was
schon die besondere Exklusivität zeigt. Im Staat Tansania in Ostafrika werden
diese außergewöhnlichen Steine mit besonderer Vorsicht, ohne schweres Gerät aus
600 Metern Tiefe gewonnen.
Einzige Mine der Erde wo Tansanite abgebaut werden:
HH
Merelani Mine / Umba Tal / Arusha / Simanjiro Distr. / Tansania
"Tansanite" hat sich als Name für den erst seit 1967 bekannten
Edelstein durchgesetzt. Der berühmte New Yorker Juwelier Henry B Platt,
Großenkel von Louis Comfort Tiffany, hat den Stein umbenannt, da ihm die
mineralogische Bezeichnung "Zoisite" klanglich zu nah an der
Ausprache des Wortes "Suicide" (engl. für Selbstmord) lag. Tansanite
zeichnen sich durch Ihre einzigartige violett – blaue Farbe aus !
Tansanite als Kapitalanlage:
Tansanite sind seltener als Diamanten.
Nur noch eine Mine ist in Betrieb, voraussichtlich in 7 - 10 Jahren wird auch
diese erschöpft sein.
Neue Steine gibt es dann nicht mehr, sondern nur noch die, die bereits im Markt
gibt.
Die
steigende Nachfrage wird nicht mehr oder kaum noch bedient werden können.
Daher ist mit einer sehr dynamischen Preisentwicklung zu rechnen !!!
Topas
Der
Topas zählt zu den begehrtesten und bekanntesten Schmucksteinen. Der blaue
Edelstein bietet eine ansprechende Farbe und eine zuverlässige Härte, die ihn
besonders geeignet für die Fertigung ansprechender Schmuckstücke macht.
Der Topas – ein Geburtsstein des Monats November – ist ein
abwechslungsreicher Edelstein, der mit seinen zahlreichen Farben den tristen
November zum Aufblühen bringt.
Die
Farbe von Topas
Der transparente, durchsichtige Topas findet in der Schmuckherstellung vor
allem in seiner blauen Variante Verwendung. In der Natur kommt diese Farbe
äußerst selten vor, was dem blauen Stein zu seinem Beinamen „Edel-Topas“
verhalf. Doch der Topas kann auch andere Farben aufweisen, zum Beispiel
orangerote Nuancen oder rosarote Töne. Edelsteine mit einem
gelblichen Orange werden als Topas Imperial, Königstopas oder Goldtopas
bezeichnet.
Die
Herkunft von Topas
Brasilien ist heute eines der Hauptabbaugebiete von Topas. Weitere Vorkommen
gibt es zudem in Pakistan, Sri Lanka, Indien, Russland, verschiedenen
afrikanischen Staaten und einigen Bundesstaaten der USA. Unklar ist, ob eine
der frühen Fundstellen auch namensgebend für den Topas ist, denn ein römischer
Wissenschaftler gab an, dass der Name des Steins von einem seiner Fundorte, der
im Roten Meer gelegenen Insel Topasoz, abgeleitet sei. Doch es gibt auch eine
Theorie, die besagt, dass die Wortherkunft im alt-indischen Sanskritwort
„Tapas“ für „Licht“ zu finden ist.
Der Topas und seine Bedeutung
Bei den Ägyptern des Altertums nahm der Topas eine besondere Position ein und
symbolisierte den Sonnengott Ra. In der Mythologie der Hindus wurde der Topas
ebenfalls als besonders kostbar geschätzt. Als heiliger Stein des Kalpa Baumes
und einer der neun heiligen Steine eines Talismans kam er zur Verwendung. Mit
seiner Hilfe sollte das Leben verlängert und der Verstand geschärft werden. Auf
dem afrikanischen Kontinent wurde der Topas vielfach bei Heilungsritualen und
der Kontaktaufnahme mit den Vorfahren genutzt. In der römischen und
griechischen Mythologie wurde der Edelstein mit Apollon verbunden, dem Gott des
Lichts. Während des Mittelalters war der Topas auch in Deutschland beliebt und
wurde unter anderem im Erzgebirge gefunden. Der Edelstein fand in verschiedene
herrschaftliche Schmuckstücke einen Platz. Zu dieser Zeit schrieb auch die
Gelehrte Hildegard von Bingen über die Heilwirkung von Topas, von dem sie
glaubte, dass er die Sehkraft verbessern könne.
Der
Topas und seine Wirkung
Im Volksglauben wird angenommen, dass der Topas die Konzentration fördern und
kreative Energien freisetzen kann. Er soll dabei helfen, das große Ganze und
dennoch jedes Detail zu erkennen und die Schönheit in ihnen zu sehen. Aus
diesem Grund wird der Edelstein bevorzugt von Künstlern und Personen aus
kreativen Branchen genutzt. Zudem soll das Tragen eines Topas-Ringes vor
Schlaflosigkeit und Geldgier schützen können, Schwermut lindern und Balance in
die Emotionen bringen. Traditionell gilt der Edelstein als Glücksbringer, der, wenn
er regelmäßig getragen wird, Freundschaften anziehen kann. Des Weiteren wird
der Topas auf Reisen als Schutz gegen unbekannte Gefahren und Heimweh
eingesetzt.
Die
Besonderheiten von Topas
Um besonders interessante und intensive Farbtöne zu erhalten, werden die
meisten Topas-Steine behandelt – entweder durch Hitze oder durch Bestrahlung.
Topas
Reinigung, Entladung und Aufladung
Alle vierzehn Tage sollte der Topas unter fließendem, lauwarmem Wasser
gereinigt und entladen werden. Die Aufladung erfolgt
über Bergkristall oder die Sonnenkraft.
Chemische
Zusammensetzung des Topas
Der Topas ist ein fluorhaltiges Aluminium-Silicat, das von den
Elementen Eisen und Chrom gefärbt oder teilweise auch behandelt wird, um
verschiedenste Farbtöne hervorzurufen.
Geschichte
des Topas
Der abwechslungsreiche Topas blickt auf eine lange Geschichte zurück: So wird
er schon in der Bibel erwähnt, der Topas soll im Brustschild Aarons eingesetzt
worden sein (Hesekiel 28, 13-16), da man glaubte, in Gefahrensituationen mache
er unbesiegbar. Außerdem sei er einer der zwölf Edelsteine, die in der
Stadtmauer des Himmlischen Jerusalems eingebaut wurden (Offenbarung 21, 19).
Charakteristika
des Topas
Beliebt ist der Topas vor allem aufgrund seiner Farbenvielfalt: Er
zeigt die Farbtöne Weiß, Gelb, Orange, Rot, Pink, Blau, Grün, Violett und ist
zuweilen auch mehrfarbig. Dabei ist er umwerfend rein und hat einen strahlenden
Lüster. Einige Exemplare sind außerdem pleochroitisch, d.h. sie können aus
unterschiedlichen Betrachtungswinkeln zwei Farben zeigen.
Mystik-Topas
Die verschiedenen Farben des Topas´ werden meist sehr bildhaft
dargestellt. Die blauen Varietäten werden beispielsweise mit Londonblau,
Schweizblau, Himmelblau beschrieben sowie als Neptun- oder Meeres-Topas
bezeichnet.
In verschiedenen Rot- bzw. Pinktönen erstrahlen der Kirsch- und der
Flamingo-Topas. Grün ist auch der Kiwi-Topas, gelbe bis orangene Töne zeigen
der Kanariengelbe und der Kaiserliche Topas. Eine schlichte Varietät ist der
Weiße Topas. Der Mystik-, der Abendrote und der Mondlicht-Topas zeigen eine
Vielzahl an bunten Farben, mehrfarbig ist der Wassermelonen-Topas – er zeigt
ein kräftiges Pink und ein intensives Grün.
Pflege
des Topas
Einige Steine verblassen oder kehren zu ihrer Ursprungsfarbe zurück, wenn sie
starkem Licht ausgesetzt sind. Sie sollten die Edelsteine daher nicht unnötig
lange diesen Bedingungen aussetzen! Ummantelte oder oberflächenbehandelte
Edelsteine können außerdem nicht neu geschliffen und poliert werden.
Turmalin
Der Turmalin ist
zusammen mit dem Opal einer der Geburtssteine des Monats Oktober und genauso
farbenfroh wie der Herbst. Der beliebte Edelstein kommt in mehr als 100
unterschiedlichen Farben vor, mehr Vielfalt ist kaum möglich!
Bereits sein Name verweist auf die Farbenvielfalt: „Turmalin“ leitet sich vom
singhalesischen Begriff „turmali“ für „Stein mit gemischten Farben“ ab. Er wird
auch als „Chamäleon-Edelstein“ bezeichnet, was sich allerdings nicht nur auf
die Vielfalt seiner Farben bezieht, sondern auch auf die historische
Verwechslung mit anderen Edelsteinen.
Chemische
Zusammensetzung des Turmalins
Turmaline bilden eine Gruppe von verwandten Mineralien, deren
unterschiedliche Zusammensetzungen die große Fülle von Farben erzeugen. Das
Mineral Elbait bildet dabei das Rückgrat der Turmalin-Edelsteine, die in über
100 verschiedenen Farbtönen vorkommen. Leider sind die farbenfrohen
Turmalin-Varietäten nicht im Überfluss erhältlich, so sind nur selten Kristalle
zu finden, die sich für die Verarbeitung zu einem Schmuckstück eignen.
Herkunft
der Turmaline
Turmaline werden in Brasilien, Afghanistan, Nigeria, Kenia, Tansania,
Madagaskar, Malawi und Mosambik abgebaut.
Geschichte
des Turmalins
Der beliebte Edelstein ist in Europa seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. bekannt
und wurde aufgrund seiner Farbvielfalt häufig mit anderen Edelsteinen
verwechselt.
Charakteristika
des Turmalins
Durch sein doppeltes Brechungsvermögen ist der Turmalin stark
pleochroitisch: Das bedeutet, dass jedes Turmalinkristall zwei Farben (dunkel
und hell) hat, deren Intensität sich in Abhängigkeit vom Betrachtungswinkel
ändert.
Pflege
des Turmalins
Turmaline dürfen mit Dampf, jedoch nicht mit Ultraschall gereinigt werden.